In Sevilla brennen Särge

Unerhörtes berichtet die Zeitung "ABC" aus Sevilla: Auf dem Friedhof von San Fernando (cementerio de San Fernando) in Sevilla werden Särge (ataúdes) im Freien auf dem Friedhofsgelände verbrannt. Das Friedhofsreglement soll diese Möglichkeit ausdrücklich verbieten.

Warum denn also? Der Verbrennungsofen (el horno) des Friedhofs war leider defekt. Es gab einen Rückstau exhumierter Särge. In diese Notlage entschieden die Verantwortlichen, sich über das Verbot hinwegzusetzen und die Verbrennung in einer Ecke des Friedhofs durchzuführen.

Seit 2 Wochen können Besucher des Friedhofs dieses Schauspiel beobachten und in dunkle Rauchschwaden gehüllt (la densa humareda) die Verstorbenen auf dem Friedhof besuchen.

Der Opositionsführer im Stadtparlament von Sevilla verlangt nun eine Erklärung zu den Vorfällen vom Bürgermeister (alcalde). Er vermutete sogar, dass da menschliche Reste verbrannt werden.

Die Gesundheitsabteilung der Stadt dementiert, dass auch menschliche Reste verbrannt wurden. Es wurde erklärt, dass die Verbrennungen auf Grund eines Irrtums erfolgten (se había «producido un error»). Schuld sei allein der Verbrennungsofen, der bisher nicht repariert wurde, weil die Ersatzteile im Ausland bestellt werden mussten und bischer nicht in Sevilla eingetroffen sind. Das Gesundheitsamt habe jetzt Weisung erteilt, dass das praktizierte Ersatzverfahren sofort eingestellt wird. Die Exhumierungen, die in Sevilla normalerweise 5 Jahre nach der Beerdigung erfolgen, sollen solange eingestellt werden.

Bildquelle: http://www.abcdesevilla.es/sevilla/prensa/noticias/200811/06/fotos/SEV_SEV_web_22.jpg

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