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Es werden Posts vom Februar, 2016 angezeigt.

Aktion Libero: Die Schweiz schießt sich frei

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Es war wieder einmal soweit: Möglichst kein Jahr ohne eine Volksabstimmung mit fremdenfeindlicher Tendenz. Die Schweizerische Volkspartei  (SVP) hat seit Jahren ihren Spaß daran, das Schweizer Volk mit dem eigenen gesunden Volksempfinden zu beschäftigen. Sei es nun mit Volksinitiativen zum Minarett-Verbot, zur Masseneinwanderung oder auch zur härteren Behandlung krimineller Ausländer. Letztere nennt sich Ausschaffungsinitiative und die Schweizer Bevölkerung durfte am heutigen Sonntag zum x-ten Mal über Ausländer abstimmen. Hätten bei dieser Abstimmung mehr als 50 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mit „Ja“ gestimmt, dürfen Ausländer künftig ohne Einzelfallprüfung wegen Bagatelldelikten „ausgeschafft“, also aus der Schweiz abgeschoben werden. Vielen Schweizerinnen und Schweizer hängt das dauernde Generve mit solcherart populistischen Versuchen der direkten Demokratie zum Hals raus. Bisher ist es aber der SVP und den mit ihr verbundenen reaktionär-konservativen Kr

Müll- und Abwasserentsorgung für Alle statt Olympische Spiele

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Nur 48 % der brasilianischen Bevölkerung haben Anschluss an eine Abwasserentsorgung. Mehr als die Hälfte aller Brasilianer haben somit keinen Zugang dazu. Von den Abwässern, die an ein Entsorgungsnetz angeschlossen sind, werden nur 39% in Kläranlagen behandelt. Die malerische  Guanabara -Bucht in Rio stinkt zum Himmel. Für eine Basisversorgung bei Abwasser für alle Brasilianer rechnet die brasilianische Regierung im Zeitraum 2014 bis 2033 mit Kosten von 508 Milliarden R$ (ca. 140 Mrd Euro). Ein Großteil des Wassers wird in Brasilien verschwendet. Von den Portugiesen als das Land mit viel Wasser, in dem alles wächst, was man anpflanzt, entdeckt, kämpft Brasilien inzwischen an vielen Orten mit Wasserknappheit, insbesondere auch in den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro. Wo bleibt dieser Überfluss an Wasser, den Brasilien eigentlich haben müsste, fragt sich der Philosoph und Theologe Roberto Malvezzi und erklärt es sich so: Wo ist eigentlich unser Problem? Es lie

Irland und der Brexit: Die EU hat den Frieden auf die Insel gebracht

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“Einmal mehr schauen wir, in der Republik von Irland, über den Zaun zu unseren Nachbarn im Vereinigten Königreich. 2014 gab es die Möglichkeit, dass das Vereinigte Königreich (UK) und Schottland sich trennen. Jetzt geht es darum, dass das britische Volk entscheidet, ob oder nicht sein Gemeinwesen in der Europäischen Union bleibt. Wir in Irland müssen machtlos zusehen, wie das Referendum ausgehen wird. Brexit könnte wieder echte Grenzen nach Irland zurück bringen”, schreibt der Journalist Phil Mac Giolla Bhain auf der Webseite “Bella Caledonia”. Seine höchst interessanten Ausführungen zu den Folgen eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union für Irland gebe ich nachstehend in Auszügen wieder. Ich habe die letzten 20 Jahre in Donegal gelebt und ich kann versichern, dass die Reise ins angrenzende Vereinigte Königreich immer einfacher wurde. Die Grenze ist so gut wie verschwunden. Es gab einmal einen Zeitpunkt, an dem das UK dem Euro beitreten wollte, aber

Frankreich über alles mit Hilfe der Briten oder los geht’s mit der Populisten-EU

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Die Führerin des französischen Front National, Marine Le Pen , die zumindest die französische Politik in naher Zukunft in der Form bestimmen wird, dass sie die französischen Konservativen vor sich her treiben und diese zu einer Politik drängen wird, die Frankreich zurück ins Paradies der Nationalisten bringen soll, hat die Entscheidung der Briten zur Abhaltung eines Referendums über die EU-Zugehörigkeit begrüßt. David Cameron , der britische Premierminister, hat es beim EU-Gipfel der letzten Tage vorgemacht wie das läuft: Getrieben von der ultranationalistischen englischen Partei UKIP hat er sich zu einem Referendum über die EU-Zugehörigkeit Großbritanniens hinreißen lassen, mit der Folge, dass er Pirouette um Pirouette gedreht hat, um “neue Bedingungen” für Großbritannien innerhalb der EU auszuhandeln. Und das alles im Namen des nationalen Interesses, das restliche Europa spielte dabei keine Rolle. Frau Le Pen ist höchst entzückt, dass es Cameron gelungen ist, ein pa

Deutsche Rentner werden noch nach Ungarn flüchten

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Ungarns Reaktionäre schlagen immer neue Purzelbäume. “Eurotopics” berichtet heute von einem Zeitungsartikel aus Ungarn: “Jeder, der in Europa bei Verstand ist, wird sich der Initiative der Visegrád-Staaten anschließen, glaubt Zsolt Bayer, Kommentator der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Hírlap - und weiß sogar, wo deutsche Rentner bald ihren Lebensabend verbringen werden:     „Wir müssen die Einheit und die Kooperation der Visegrád-Staaten bewahren, und wir müssen immer mehr Länder einbeziehen. Liegt es doch im ureigenen Interesse der europäischen Staaten, zu diesem Bündnis zu gehören. Denn wer eine Seele, ein europäisches Bewusstsein und natürlich einen gesunden Menschenverstand hat, der folgt Osteuropa. ... Bald werden deutsche Rentner massenweise nach Ungarn strömen, um sich in ungarischen Dörfern niederzulassen. Sie wollen an ihrem Lebensabend noch das Glockenläuten zu Mittag hören, und sie wollen nicht zuletzt auf der Straße weiße, christliche Menschen antreff

Goldschürfer verklagen Rumänien vor internationalem Schiedsgerichtshof

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Seit etwa 10 Jahren versucht die rumänisch-kanadische Roşia Montană Gold Coporation (RMGC) eine Erlaubnis zur Eröffnung einer Mine zum  Goldabbau in den rumänischen Apuseni-Bergen , in Roşia Montană zu bekommen. Verschiedene rumänische Regierungen waren gewillt, dem Konzern die Abbau-Erlaubnis zu erteilen. Der Abbau soll im Tagebau erfolgen und ist mit schweren Eingriffen in die Natur und mit erheblichen Folgeschäden wie Stauseen mit giftigem Abwasser verbunden. Dagegen hat sich vor einigen Jahren im bisher im Umweltschutz unerfahrenen Rumänien erstmalig eine Bürgerbewegung gebildet, die mit großem Erfolg das Bergbauprojekt bekämpft hat. Inzwischen hat Rumänien beantragt, die Region Roşia Montană zum UNESCO-Kulturerbe zu ernennen. Allerdings wurde das Gebiet so definiert, dass ein Goldabbau weiter möglich wäre. Der Betreiber RMGC, hinter dem der kanadische Konzern Gabriel Resources  mit einer Mehrheitsbeteiligung steckt, hat nun die Geduld verloren und die rumänisch

Spanische Justiz hält Puppenspieler für gefährliche Kriminelle

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Auch Madrid feierte Karneval. Unter anderem spielte aus diesem Anlass auch ein Puppenspiel-Theater auf. Während einer Straßenaufführung des Stücks “Die Hexe und Don Cristobal” schauten Kinder und ihre Eltern zu und erlebten im Stück ein paar gewalttätige Szenen und sahen eine Puppe mit einem Plakat auf dem stand “gora- ETA ”. Ganz Madrid streitet sich darum, was genau auf dem Plakat stand und was das eigentlich zu bedeuten hat. Nach Angaben der beiden Puppenspieler stand “gora Alka-ETA” darauf. Es sollte eine Verballhornung des Begriffs Al-Kaida und ETA sein. Empörte Eltern und weinende Kinder waren das Resultat. Die Puppenspieler hatten allerdings auch nicht behauptet, dass ihr Spiel für Kinder geeignet sei. Einige Zuschauer zeigten darauf die Puppenspieler an. Die Polizei schritt zur Tat und verhaftete die beiden Puppenspieler, die anschließend 5 Tage im Gefängnis verbringen durften. Dabei ist man sich nicht einmal klar, was wirklich passierte. Der Untersuchungsri

Lebensmüde Bretonen

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Nach dem neuesten Bericht der französischen nationalen Beobachtungsstelle zum Suizid (ONS) sind die Bretonen die am stärksten suizid-gefährdete Bevölkerungsgruppe in Frankreich. Generell sind die Franzosen in Nordost-Frankreich mehr davon betroffen als diejenigen im Südosten.  Ungefähr 10.000 Menschen haben sich in Frankreich im Jahre 2013 selbst getötet. 75% der Selbsttötungen werden von Männern verübt. Altersmäßig liegen die größten Risikogruppen bei den 45 bis 54-jährigen und ab 75 Jahren. Tod durch Erhängen war dabei die mit Abstand am meisten angewandte Methode, um sich selbst zu töten. Und bei den Berufsgruppen ist jeder zweite, der sich selbst tötete, Landwirt. Wichtigste Gründe für den Suizid sind soziale Isolation, Einsamkeit und Depressionen. Die Zahl der Suizidversuche liegt um 20 mal höher als die tatsächlich ausgeübten Selbsttötungen. Hier führen die Frauen, unter ihnen vor allem die Jüngeren,  die Statistik an. Warum sind nun ausgerechnet die Bretone

Im brasilianischen Karneval gehört sexuelle Belästigung zum Alltag

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49% der brasilianischen Männer sind nach einer Meinungsumfrage der Ansicht, dass die Teilnahme an Karnevalsumzügen nichts für anständige Frauen ist. Bei dem größten Teil der Männer herrscht immer noch das übliche althergebrachte machistische Weltbild gegen Frauen. So sind immer noch 69% der Ansicht, dass eine alleinstehende Frau, die am Karneval teilnimmt, sich nicht zu wundern braucht, wenn sie sexuell belästigt wird. Die Männer sind immer noch der Ansicht, dass eine Frau ihr Eigentum ist und sie darüber noch glücklich sein soll. Brasilianische Männer meinen auch in ihrer Mehrzahl, dass die Frauen es mögen, wenn man ihnen nachpfeift, 59% glauben, dass es die Frauen glücklich macht, wenn sie auf der Straße angemacht werden. Für die Männerwelt ist das alles doch nicht so schlimm: Frauen einkreisen, damit sie da nicht mehr herauskommen, ohne im Kreis jeden geküsst zu haben, sie um die Brust fassen, so dass sie nur noch entkommen kann, indem sie nach dem Angreifenden sch

Der Sauhaufen von Valencia: So funktionieren Spaniens Korrupte

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Das sollten wir uns mal von einem Spanier erklären lassen, denn zur Zeit gibt es da ein heilloses Durcheinander. Spaniens Korrupte stellen sich als bewährte Vertreter der spanischen Politik und der Gesellschaft dar. Sogar der König – zumindest der Ex – und seine Familie haben da mitgemischt. Eine ehrenwerte Gesellschaft, der dazu noch das Unrechtsbewusstsein fehlt. Der schlimmste Ausbund an Korruption erlebt allerdings die autonome Region und Stadt Valencia . Der Damm, mit dem bisher die Ex- Regierungspartei PP mit Tricks und rechtlichen Finessen verhindern wollte, dass die volle Wahrheit ans Licht kam, ist gebrochen. Die Polizei verhaftet Ende Januar einen Ex-Würdenträger nach dem andern, nur der große Fisch, die Ex-Bürgermeisterin von Valencia, Rita Barberá , an die kam man bisher nicht heran, weil sie im spanischen Senat sitzt und Immunität genießt. David Trueba, Journalist, Schriftsteller und Filmregisseur hat in der Zeitung “El Pais” hat versucht, den Typ des k

Cameron und die Notbremse

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Die britische Tory -Regierung unter ihrem Premierminister David Cameron erpresst schon seit längerem die Europäische Union unter dem Schlagwort “Renovation der Union im britischen Sinne oder Austritt aus der Europäischen Union”. Die Argumente, die in Großbritannien über dieses Thema ausgetauscht werden sind deprimierend und können eigentlich nur chauvinistische Krämerseelen erfreuen. Fast alle Argumente, sowohl der Befürworter des Austritts (Brexit) als auch der Gegner, drehen sich nur um die Frage, ob und welche wirtschaftlichen Vorteile für Großbritannien daran hängen. Bei den Befürwortern des Austritts ist es natürlich auch das Argument des Rückgewinns nationaler Souveränität, was aber natürlich nach deren Meinung Britannien zu neuen wirtschaftlichen Erfolgen führen werde. Kein Wort davon, dass man eigentlich die wirklichen Probleme dieser Welt zumindest aus europäischer Sicht nur gemeinsam wird lösen können. Der Eindruck bleibt, dass Europa sich in kleingeistigen St

Der Generalkonsul mit Nazi-Vergangenheit, dessen Sohn mit internationalem Haftbefehl gesucht wird

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Hans Hoffmann, mit Spitznamen “Juanito” oder “Don Juan”, war Generalkonsul in Málaga. Kein echter Berufskonsul, sondern ehrenhalber. Nicht nur Honorarkonsul, sondern Honorargeneralkonsul, wobei er gegen schwere Bedenken des Auswärtigen Amtes darauf bestand nur “Generalkonsul” genannt zu werden. Ganz früher war er zur Nazizeit an der deutschen Botschaft in Madrid tätig. Er kannte sich bestens im Land des Diktators Franco aus und war mit einigen Größen des Francoregimes befreundet. Spanische Medien haben inzwischen herausgefunden, dass Hoffmann an der Botschaft als Gestapo-Agent tätig war. Er soll auch bei Treffen zwischen Hitler und Franco gedolmetscht haben.Er ist 1998 gestorben. Nach dem Krieg zog er an die Costa del Sol, wo er deutschen Nazis als Fluchthelfer gedient haben soll. In den 50er Jahren machte er die Bekanntschaft von Franz-Josef Strauß, der in Deutschland eine steile Politikerkarriere hinlegte. Strauß sorgte dafür, dass Hofmann sogenannter Wahlkonsul in Al