Brasiliens Eliten ruhen sich auf dem Erbe der Sklavenhalter aus

Obwohl die Brasilianer mit dunkler Hautfarbe über 50% der brasilianischen Bevölkerung stellen, haben sie in Gesellschaft und Staat nichts zu sagen. Nur etwa 18% von ihnen können sich zur Elite zählen. Der Staat ist in den Händen der Nachkommen der ehemaligen Sklavenhalter, der Weißen. 82% der Akademiker, Schauspieler, Abgeordneten, Regierenden, Ärzte, Richter des Obersten Gerichtes, berühmte Musiker, Vorsitzende von Unternehmen und Senatoren sind weißer Hautfarbe. Im Bereich der Justiz liegt die weiße Übermacht bei fast 100%. Auch in der Welt der Politik lag der Anteil der Weißen nie unter 70%.

Laut der Webseite Afropress ist Brasilien ein Republik, die bereits “alt” geboren wurde, mit denselben “Herren”, die davor "Herren" waren. Afropress sieht die Lage im Land so:

Die Krise der repräsentativen Demokratie und des Regierungswesens gibt es weltweit wie man weiß, aber im brasilianischen Fall gibt es offensichtliche Besonderheiten. Was wir hier Republik nennen wird nicht in republikanische Werte umgesetzt; auch wenn wir uns als demokratischen Rechtsstaat, sogar einer der Frucht langer demokratischer Kämpfe gegen eine Militärdiktatur, die 21 Jahre dauerte, war (letztendlich haben wir jetzt eine Rechtsordnung, funktionierende Institutionen, Prozessordnungen und ähnliches), aber diese Republik verdient noch lange nicht das Attribut demokratisch.

Wie ist es möglich ein System demokratisch zu nennen, in dem die weiße Rasse, die Erbin der Sklavenherrschaft ist, die fast absolute Macht an den entscheidenden Staatsstellen und in den Unternehmen, der Justiz, im politischen System, an den Universitäten und bis in die Künste hat? Und was noch schlimmer ist: Über ein Wirtschaftssystem, in dem das Vermögen konzentriert wird, wird der größte Teil der Bevölkerung in miserablen Lebensbedingungen gehalten; man schützt sich über ein System von Strafgesetzen, in dem Schwarze, Indigene und arme Weiße, die alle zusammen etwa zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen, in mittelalterliche Gefängnisse (dieser Begriff wurde selbst vom Justizminister benutzt) geworfen werden und Brasilien damit zum drittgrößten Gefängnis der Welt machen.

Laut Afropress ist Brasilien als eine Privatangelegenheit der sklavenhaltenden Großgrundbesitzer entstanden. Die Abschaffung der Sklaverei erfolgte nur halbherzig. Es gab zwar eine formale Freiheit, die aber nicht in Rechte für die auf die Straße gesetzte schwarze Bevölkerung umgesetzt wrude. Nur durch Ignoranz oder böse Absicht sei es möglich zu ignorieren, dass es in Brasilien eine obszöne Ungleichheit gebe, während die Regierung keine Absicht zeige, nach 400 Jahren Sklavenhalterei das Notwendige zu tun, um diese Ungerechtigkeit auszugleichen.

Informationsquelle
Retrato do Brasil: "o macho adulto branco sempre no comando

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