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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Das Genozid am lothringischen Volk

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Die Gruppe engagierter Blogger aus Lothringen (BLE) hat ein überraschendes Thema: Sie verlangt aus Anlass der französischen Bestätigung des Genozids der Türken an den Armeniern die Anerkennung des Genozids am lothringischen Volk durch Frankreich. Das Genozid passierte 1645 – 1648 im dreißigjährigen Krieg. Damals wurden von den Söldnertruppen des Kardinals Richelieu über 250.000 Lothringer getötet, ungefähr 60% der damaligen Bevölkerung Lothringens. BLE schildert die Vorgänge wie folgt: “Nachdem bereits alle Schlösser, Festungen und befestigte Gebäude auf Befehl von Richelieu zerstört worden waren, wurden die Einwohner vieler Orte wie in Kischeidt, im Bitcherland an den Bäumen aufgehängt. Eine Stadt wurde komplett zerstört, die von La Mothe . Diese ehemalige befestigte Stadt ist heute noch das Symbol des lothringischen Widerstandes gegen den französischen Eindringling.” Was bezweckten damals die Franzosen mit dieser Vernichtungsstrategie? “Die Franzosen haben in Lothringen nur ei

Wenn der schottische Schwanz mit dem englischen Hund wackelt

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Davor haben die englische Nationalisten unter der Führung des UKIP -Chefs Nigel Farage furchtbare Angst. Das Ressentiment zwischen Engländern und Schotten gerät immer mehr zum Hauptthema des derzeitigen Wahlkampfes. Dahinter steckt, dass Labour zwar wahrscheinlich keine eigene Mehrheit im nächsten Parlament bekommen wird, aber eventuell mit der stärker werdenden SNP (Schottischen Nationalpartei) eine Koalition oder geduldete Minderheitsregierung bilden und so die bisher regierenden Tories ablösen könnte. Die Tories sehen diese Gefahr und schlagen wie wild in englisch-nationalistischer Tonlage um sich, egal wie viel Porzellan sie dabei zerschlagen. Neben der wirtschaftlichen Situation sind es die Schotten und die EU, die sie zu den Sündenböcken für Englands Niedergang machen. Die Schotten für alles haftbar zu machen ist für die Tories naheliegend, denn im nördlichen Teil der britischen Insel haben sie so gut wie keine Chance einen Wahlkreis zu gewinnen. Der Journalist Rafael Behr

Griechenland: Und so sieht es Varoufakis

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In Estland haben sich am Wochenende die EU-Finanzminister getroffen. Thema war wieder einmal Griechendland. Unter dem Titel “Varoufakis als Zeitverschwender, Zocker und Amateur kritisiert” berichtet das Handelsblatt: “Die Finanzminister der Euro-Länder haben ihren griechischen Amtskollegen Yanis Varoufakis scharf kritisiert. Wie die Agentur Bloomberg berichtet, soll es auf dem Treffen in Riga ordentlich gekracht haben. Grund: Noch immer konnte Varoufakis keine Reformliste vorlegen, schloss Lohn- und Rentenkürzungen schon vor dem Treffen aus.” Laut Handelsblatt soll Varoufakis vor dem Treffen Zugeständnisse gemacht haben, die den Euro-Partnern nicht reichten. “In einem am Freitag veröffentlichten Beitrag für einen Blog hatte der Finanzminister eine Begrenzung der Frühverrentung in Aussicht gestellt. Zugleich erklärte er sich zum Aufbau einer unabhängigen Steuerkommission, der Fortsetzung von Privatisierungen, einem Angehen der Risiko-Kredite und einer Förderung des Unternehmertums

Das Elsass darf weiterhin zweisprachig lernen

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Vor kurzem erschreckte eine Entscheidung der Pariser Schulbürokratie die deutsch-französische Gemütlichkeit. Die Ministerin für nationale Erziehung, Najat Vallaud-Belkacem , verkündet den Plan, bilinguale Klassen aufzulösen. Betroffen waren vor allem Klassen mit deutsch-französischem Unterricht. Dies betraf etwa 15% der Schüler und Schülerinnen in Frankreich. Nur im Elsass war das Verhältnis anders: Hier besuchen 60% der Schüler eine bilinguale Klasse. Aber Deutsch ist im Elsass nicht nur eine Fremdsprache. Die deutsche Sprache und der elsässische Dialekt sind ein Bestandteil der Kultur des elsässischen Volkes. Nach den Wirren zweier Weltkriege hatte die Zentralregierung in Paris die Lust verloren, die Elsässer wenigstens ein deutschsprachiges Gnadenbrot zukommen zu lassen. Erst Ende des vergangenen Jahrhunderts dämmerte die Erkenntnis, dass die Zweisprachigkeit eigentlich ein großer Vorteil nicht nur in kultureller Hinsicht ist, sondern auch in wirtschaftlicher. Denn im Badischen un

Das verlangen die spanischen Umweltschutzorganisationen von den Politikern

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In einem Monat finden in Spanien die Wahlen zu den Regionalparlamenten der autonomen Regionen Spaniens statt. Die spanischen Umweltschutzorganisationen “Amigos de la Tierra”, “Ecologistas en Acción”, “ Greenpeace ”, “SEO/BirdLife” und “ WWF ” haben im Hinblick auf die wachsenden Kompetenzen der Autonomien im Umweltschutz die Politiker aufgefordert, Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung zu übernehmen. Das Programm der Umweltschutzorganisationen enthält 17 Vorschläge für konkrete Sachbereiche. Saubere Luft, die Reduzierung von Abfällen und ein nicht von Spekulationen geleiteter Städtebau sind unter anderem enthalten. Weiterhin werden Forderungen zur Wassereinsparung, Schutz der Wälder, Überwachung der Nachhaltigkeit, Verteidigung der Rechte von Tieren, Förderung der Biodiversität und Schutz der Küsten und Gewässer gestellt. Für die Umweltschutzorganisationen ist dieses Jahr ein Jahr wichtiger Wahlen, aber auch der Start für eine neue Periode europäischer Fonds, aus denen M

Rumänische Abgeordnete wollen sich für ihre Verdienste selbst honorieren

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Die Deutsche Allgemeine Zeitung für Rumänien (ADZ) schreibt am gestern: “Der PSD-Abgeordnete Petru Daea hat seine Gesetzesinitiative bezüglich der „Sonderrenten“, genauer gesagt zusätzlicher Altersbezüge für Parlamentsabgeordnete, im Unterhaus eingebracht. Unterzeichnet wurde sie von insgesamt 255, größtenteils zur aktuellen Mehrheit gehörenden Abgeordneten und Senatoren. Aus den Oppositionsreihen trugen letztlich nur noch 20 Liberale das umstrittene Legislativprojekt mit, nachdem die PNL -Leitung klargestellt hatte, es keineswegs zu unterstützen. Seine Initiative begründete der Abgeordnete Daea u. a. damit, dass „Volksvertreter“ keine „Arbeitnehmer“ seien, sondern „im Dienste des Volkes“ stünden, wie auch mit der Hoffnung, auf diesem Weg eine „qualitativ steigende Parlamentsleistung“ zu bewirken.” Das mit der “steigenden Leistung” bringt allerdings viele Rumänen dazu in lautes Gelächter auszubrechen. Bisher sind viele Volksvertreter dadurch aufgefallen, dass sie sich für ihr Tun v

Dichter Nebel über Großbritanniens Zukunft

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Am 7. Mai wählen die Briten. Und es ist eine Wahl wie keine zuvor. Das Resultat wird den Volkswillen mit Sicherheit nicht repräsentieren, meint die Journalistin Polly Toynbee im Guardian. Das britische Wahlsystem verhindert nach ihrer Ansicht eine gerechte Repräsentation des Volkswillens im nächsten Parlament. Schon allein die Tatsache, dass die Briten sich für die Wahl registrieren lassen müssen, ist ein Problem für die Wahlbeteiligung. Die Regierung hatte die Bestimmungen für die Registrierung erschwert. Konnten früher Schulen, Universitäten und Haushalte sich gesammelt registrieren lassen, ist dies jetzt nicht mehr möglich. Bei der letzten Wahl haben sich 7,5 Millionen Briten nicht registrieren lassen und für die kommende Wahl rechnet man laut Polly Toynbee mit einer noch wesentlich höheren Zahl. Hinzu kommt das auf Grund des Mehrheitswahlrechts bisher funktionierende Zweiparteiensystem. Jetzt kämpfen jedoch mehr Parteien mit guten Aussichten auf Stimmen um Sitze im neuen Parlam

Die Dürre hat Brasilien im Griff und Energie ist wichtiger wie gutes Wasser

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“Der Rio São Francisco ist ein 3.199 Kilometer langer Fluss bzw. Strom in Brasilien . Der Rio São Francisco entspringt im Süden des Bundesstaates Minas Gerais in der Serra da Canastra und fließt durch die Bundesstaaten Bahia , Sergipe , Pernambuco und Alagoas in Richtung Südatlantik .” So beschreibt Wikipedia einen der längsten Flüsse dieser Erde. Die brasilianische Gruppe Acqua beschreibt den jetzigen Zustand des Flusses unter dem Titel “Die schlimmste Dürre am Rio São Francisco sei 100 Jahren” so: “Es war noch nie so einfach den Grund des Rio São Francisco zu sehen. Er ist an vielen Stellen so seicht, dass Inseln auftauchen und Vegetation erscheint. Da der Fluss ständig trockener wird, wird dieser Anblick inzwischen zur Gewohnheit. Mitten im Flussbett erscheinen riesige Sandbänke. An einer Stelle, wo der Fluss bereits um 8 Meter abgesunken ist, gibt es einen deprimierenden Anblick. Die kleinen Schiffe können nicht mehr anlanden. Es werden Brücken benötigt, um auf die Bo

Katalanen schauen nach Europa und nicht nach Madrid

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In Barcelona findet zur Zeit ein informelles Treffen mit EU-Außenministern und Ministern der südlichen Mittelmeeranrainerstaaten in Barcelona statt. Auf der Agenda stehen Gespräche über neue Ansätze in der Europäischen Nachbarschaftspolitik und die Lage in den südlichen EU-Nachbarländern. Barcelona, wo der sogenannte Barcelona-Prozess der EU 1995 gestartet wurde, war damit wieder einmal Gastgeberin einer politisch hochrangigen Konferenz. Grund für die Katalanen zumindest wieder einmal protokollarisch Zeichen zu setzen, was die Stellung des Landes in Spanien und Europa betrifft. Dieses Mal verweigerte die Zentralregierung in Madrid dem katalanischen Präsidenten, Artur Mas , nicht die Ehre, an der Eröffnung der Konferenz teilzunehmen. Selbstverständlich eröffnete aber der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy die Konferenz mit einer Rede. Artur Mas wurde das Recht zugestanden, eine 10-minütige Begrüßung an die Teilnehmer zu richten. Und der nutzte die Gelegenheit, um wieder ein

Brasilianische Arbeitgeber setzen nach Wahlerfolg auf Lohnempfänger 2. Klasse

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Die letzten Wahlen in Brasilien haben im Parlament zu einem Rechtsruck geführt. Waren zuvor 87 Abgeordnete direkt Arbeitnehmerinteressen verpflichtet, waren es nach der Wahl nur noch 47. Gleichzeitig sank auch der Anteil der Abgeordneten schwarzer Rasse von 12% auf 4%. Das Parlament hat jetzt einen Gesetzesentwurf angenommen, der einschneidende Änderung für die Arbeitnehmer/innen mit sich bringen würde. Geplant ist nämlich eine grundlegende Änderung der Arbeitsrechts, indem Leiharbeit zugelassen wird. “Terceirização” nennt man das in Brasilien und der englische uns bestens bekannte Begriff lautet “Outsourcing”. Somit haben sich die Arbeitgeber gleich daran gemacht, das letzte für sie so günstige Wahlresultat in Maßnahmen zu ihren Gunsten umzusetzen. Der Abgeordnete Vicente Paulo da Silva, genannt Vicentinho, von der PT (der Arbeiterpartei) kritisiert diesen Versuch der Beschneidung der Rechte der Arbeitnehmer auf das heftigste: “Entsprechend diesem genehmigten Gesetzentwurf kann j

Britanniens Krieg gegen Karius und Baktus

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Nach neuesten Daten des britischen nationalen Gesundheitsdienstes ( NHS ) mussten im vergangenen Jahr tausende schottische Kinder mit kaputten Zähnen in die Krankenhäuser eingeliefert werden. Viele dieser Kinder waren jünger als 5 Jahre. Die Zahnbehandlungen mussten oft unter Vollnarkose durchgeführt werden, nach Aussagen der Ärzte ein traumatisches Erlebnis für die Kleinkinder. Aber die Zahnprobleme sind auch ein gesamtbritisches Phänomen. So titelte die Times nach Bekanntgabe der Erhebung: “Kaputte Zähne sind der Grund warum Teenager nicht lachen”. In Nordirland sieht es wohl noch schlimmer aus, hier sollen 70% der Kinder kaputte Zähne haben, die schlimmste Rate im Vereinigten Königreich. In England, wo die wohlhabendere Bevölkerung lebt, sind es nur 44%. Schuld an der Misere sind nach Ansicht des NHS die Eltern. Zuviel Süßigkeiten und fehlende Zahnhygiene werden als Grund genannt. Die Ärzte des NHS riefen nochmals die Eltern auf, den Konsum von Süßigkeiten bei den Kindern zu ve

Gigi Becali war ein braver Gefangener und er hat im Knast viel gelernt

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Gigi Becali , auf sein Schicksal als Angeber,  Millionär und Präsident des Fußballclubs Steaua Bukarest, bin ich in meinem Blog mehrfach eingegangen. Zuletzt landete er im Gefängnis, 3 Jahre ohne Bewährung in einem Bestechungsfall. Das Gefängnis scheint ihm sehr gut getan zu haben. Er muss sich äußerst diszipliniert verhalten haben, denn das Gericht in Medgidia entließ ihn jetzt nach einer Verbüßung von einem Drittel der Strafe auf Bewährung in die Freiheit. Begründet wurde dies damit: “Das Verhalten des Verurteilten währen der Ableistung der Strafe war gut, er hat gearbeitet, hat drei Ausarbeitungen erstellt, die veröffentlicht wurden, hat keine Streitereien mit den anderen Gefangenen und den Aufsichtsbeamten angezettelt. Für dieses Verhalten wurde er 11-mal belobigt. Er hat immer an Aktivitäten und Programmen teilgenommen. Drei Disziplinarstrafen wurden von der ersten Instanz durch nicht anfechtbaren Beschluss annulliert, so dass gegen ihn auch keine Disziplinarstrafen vorliegen.”

Autodiebe in Brasilien haben leichtes Spiel

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Im Jahr 2013 sollen nach vorsichtigen Erhebungen in Brasilien 229.000 Autos gestohlen worden sein, nach realistischen Schätzungen waren es aber eine halbe Million. Den Grund für das effiziente Arbeiten der Diebe sucht man in der schlecht ausgebildeten und schlecht organisierten Polizei. Nach Ansicht des Journalisten Luiz Flávio Gomes ist es leider so, dass es in Brasilien kaum einen öffentlichen Dienst gibt, der effektiv funktioniert. Die Strafgesetze wurden zwar verschärft auf 3 bis 8 Jahre Gefängnis für einen Autodiebstahl, aber die Durchsetzung einer Strafe entspricht nicht dem Anspruch der Gesetzgebung. Wie Gomes schreibt, veränderte keine dieser Strafverschärfungen die brutale Realität der kriminellen Umwelt. “Auf dem Gebiet der Verhütung von Kriminalität sind wir auf dem falschen Weg. Der brasilianische Staat (die pluto-klepto-genozidokraten) ist nicht für die Verhinderung von Verbrechen geschaffen. Und wer was falsch macht kann nicht warten, dass er eines Tages einen Glückstre