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Es werden Posts vom August, 2014 angezeigt.

Weil die britische Elite nur sich selbst fördert: Schafft die Privatschulen ab!

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In Großbritannien ist dieser Tage der Bericht der Kommission für soziale Mobilität und Kinderarmut (Social Mobility and Child Poverty Commission) erschienen. Für “Independent Voices” der Anlass zu einem aufrüttelnden Kommentar über die geschlossene Klassengesellschaft Großbritanniens. Nachstehend die Ausführungen in Auszügen: “Drei der höchsten Ämter in diesem Land haben Männer inne, die in Eton und Oxbridge zur Schule gingen. Der Oberbürgermeister von London war in Eton und Oxford, der Ministerpräsident war in Eton und Oxford, der Erzbischof von Canterbury war in Eton und Cambridge. Das Regierungskabinett ist, soweit wir es kennen, vollgestopft mit ehemaligen Schülern von Privatschulen und von Oxford und Cambridge. Die Studie der Kommission ist ein zutiefst beunruhigendes Dokument. indem es ein düsteres Bild einer Nation zeichnet, die meint, die althergebrachten Klassenschranken abgebaut zu haben, aber immer noch tief in ihnen verwurzelt ist. In den höheren Ebenen des politische

Barcelona geht gegen Billig-Tourismus auf die Barrikaden

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“ Barceloneta ” ist ein Stadtviertel Barcelona’s eingekeilt zwischen dem Fährhafen und dem olympischen Yachthafen. Es ist ein ehemaliges Arbeiterviertel und verströmt noch etwas vom alten Charme Barcelonas. Wie sollte es anders sein: Die Tourismus-Wirtschaft erobert auch diese letzten Flecken von Authentizität und widmet sie touristengerecht um. In der Barceloneta scheinen es vor allem die Billigtouristen zu sein, auf die man das Stadtviertel zuschneidet. So erreicht die “Ballermann-Problematik” Mallorca’s inzwischen auch Barcelona. Kein Wunder also, dass am vergangenen Wochenende wütende Barceloniner Bürgerinnen und Bürger an den Straßenrestaurants und Cafés vor den da sitzenden Touristen laut protestierend vorbei defilierten. Touristen, die nicht kapierten, dass es um sie ging und begeistert die volkstümliche Manifestation auf ihren Fotoapparaten festhielten. Dabei hatten die Protestierenden gerade von ihnen genug. Ihre Parolen lauteten “Die Barceloneta wird nicht verkauft” und

Der Freihandel fördert die tödlichste Exportwaffe der USA: Die Fettleibigkeit

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Im “New Internationalist Blog” befasst sich Oliver Williams mit dem Thema der Fettleibigkeit der amerikanischen Bevölkerung und deren Export in viele andere Länder dieser Welt. Er schreibt: “Eine einst typische amerikanische Krankheit hat sich zu einer globalen Pandemie ausgeweitet. Fettleibigkeit und die Krankheiten, die mit ihr verbunden sind wie Diabetes , Bluthochdruck und Herzerkrankungen, finden ihre Verbreitung in der sich entwickelnden Welt. Die USA geben ungefähr jährlich 150 Milliarden US$ für die Behandlung der Fettleibigkeit und mit ihr verbundene Krankheiten aus. Die meisten anderen Länder haben diese Finanzmittel nicht: Die Menschen werden entweder nicht behandelt oder es gibt dafür nur ein knappes Gesundheitsbudget. In den entwickelten Ländern ist Diabetes eine behandelbare Krankheit. Aber leider, wie es ein Endokrinologe kürzlich in der New York Times feststellte, haben anderswo auf dem Globus viele Menschen kein Zugang zu Pflege und bekommen kein Insulin, Blutdr

Die Krim der Briten heißt Faslane

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Die Abstimmung zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien rückt immer näher. Die Befürworter der Unabhängigkeit gewinnen an Boden und die Debatten in Großbritannien werden immer heftiger. Einer der kritischen Punkte liegt in Faslane . In Faslane lieg die Clyde Naval Base, der britische Marinestützpunkt für die mit atomaren Gefechtsköpfen ausgestatteten Atom-U-Boote der Trident-Klasse. Faslane liegt nur 25 Meilen von Glasgow mit seinen 600.000 Einwohnern entfernt. Sollte Schottland unabhängig werden, will die schottische Regierung den Stützpunkt schließen. Kein Wunder, dass die Alarmglocken in London schrillen. In Planspielen wurde schon davon gesprochen, dass Faslane zu einem souveränen, dem Vereinigten Königreich zugehörenden Territorium erklärt und damit der Zugriffsmacht der schottischen Regierung entzogen wird. Also so eine Art Krim, wo Russland in Sewastopol den Marinehafen für seine Schwarzmeerflotte sicherte und jetzt, wo man es für opportun hielt, die Krim handstreic

Auf dem FanFest 2014 in Rosia Montana zeigt sich das neue Rumänien

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Die Bewegung " Roșia Montană ", die mit dem Kampf gegen die Goldmine am Berg desselben Namens im Apuseni-Gebirge begonnen hat, hat sich immer mehr zu einer Bewegung des jungen, modernen und international verbundenen Rumänien entwickelt. Dieses Jahr fand wieder vor kurzem das FanFest statt, das inzwischen bereits zu einer Tradition geworden ist. In "roten Gebirge" wie "Rosia Montana" auf deutsch lautet, haben bei der 9. Ausgabe des FanFests wieder viele Aktivitäten, Debatten, Projekte, Ausstellungen und Konzerte im Mittelpunkt gestanden. So ist das FanFest zum größten Treffen der Aktivisten der sozialen Bewegungen und der Umweltschutzbewegungen in Rumänien geworden. Eingeladene aus aller Welt sind nach Rosia Montana gekommen mit Solidaritätsadressen und Geschichten des Kampfes ihrer Gemeinschaften. Sie wollen mit der Bewegung "Rosia Montana" gemeinsame Front gegen zerstörerische Projekte machen, wo auch immer sie geplant werden. So waren Akt

Auf Kritik steht Todesstrafe, das sollte man in Brasiliens Hinterland wissen

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Josias Paulino de Castro, wohnhaft in Guabira im Bundesstaat Mato Grosso, war Präsident der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ASPRONU. In dieser Funktion kämpfte er auch um die Legalisierung des Eigentums an Grundstücken. Hand in Hand mit korrupten Behörden werden dort Besitztitel gefälscht, um Siedler vertreiben zu können. In der Region gibt es zudem viele Sägereien und Personen, die am illegalen Holzeinschlag interessiert sind. Hinter dieser Holzmafia stecken hochrangige Politiker und korrupte Mitglieder der Militärpolizei. Eine brasilianische Zeitung beschreibt die Situation im Distrikt Guabira so: "Die harte Realität im Distrikt, einem Land ohne Gesetz, ist, dass der befiehlt, der die Macht hat und der gehorcht, der aus Einsicht kuscht." Anfang August erklärte Josias de Castro den Behörden in Cuiabá , der Hauptstadt von Mato Grosso :  "Es gibt gemietete Mörder (Pistoleiros) in der Region, aber die Behörden tun nichts gegen sie. Wir werden sterben,

Marokkanischer Mob macht Afrikanern das Leben schwer

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Helena Maleno ist spanische Journalistin und hat sich auf Recherchen zum Thema Migration und Menschenrechte spezialisiert. Zur Zeit befindet sie sich in Marokko, in Tanger , und erlebte heute morgen dort persönlich wie man mit Afrikanern umgeht, die über Marokko nach Europa wollen. In den letzten Tagen kommen die Boote voll mit Flüchtlingen wieder regelmäßig über die Meerenge von Gibraltar. Sie starten von Marokko aus und kommen größtenteils aus Afrika südlich der Sahara. Sie werden in Spanien “Subsaharianos” genannt. Sammelpunkt ist auch die marokkanische Stadt Tanger. Was in Marokko mit den Migranten passiert, das interessiert eigentlich in Europa niemanden. Zur Nachricht werden sie erst, wenn die Boote in Spanien, Italien oder Griechenland ankommen. Wie es den Migranten in Marokko geht, darauf wirft Helena Maleno jetzt ein Schlaglicht. Helena Maleno begleitete eine Gruppe von afrikanischen Migranten, in der Mehrheit Frauen und Kinder, die gerüchteweise gehört hatten, dass es

Ein Tempel des Größenwahns in São Paulo zum Eigenlob einer Sekte

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Die “Universalkirche des Reiches Gottes” ( Igreja Universal do Reino de Deus ) in Brasilien hält sich beim Gotteslob  nicht mit Kleinigkeiten auf. Überall klotzt sie nach demselben Schema ihre “Tempel” hin und spart kein Geld dabei. Letzter Akt war die Einrichtung des “König-Salomon-Tempels” in São Paulo. Der sich Bischof nennende Edir Macedo , von dem Wikipedia schreibt, dass er ein Meister im Eintreiben von Spenden ist, hat für seinen mit Marmor und vielen Säulen ausgestatteten Tempel 680 Millionen R$ (ca. 224 Mio €) ausgegeben. Zur Einweihung des Tempels Ende Juli erschien die gesamte brasilianische Prominenz, unter anderem auch Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Der Blog “ Outrosmidias ” beschreibt das neue Werk wie folgt: “Der mythische König-Salomon-Tempel (Templo do Rei Salomão) übertrifft vieles bisher Gesehenes. Er stellt ein neues Moment der Kirche dar, voll mit judaisierenden Bezügen und Ehrenbezeugungen an den Staat Israel. Er umfasst eine biblische Wiege aus Abrahams Tr

Jordi Pujol, es hätte so schön sein können

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Jordi Pujol , offizieller Name Jordi Pujol i Soley, wurde 1930 geboren und war von 1980 bis 2003 Präsident der autonomen Region Katalonien und damit die Ikone des katalanischen Nationalismus. Bereits in der Franco-Diktatur kämpfte er für Katalonien und wurde deswegen verhaftet und für 2 Jahre ins Gefängnis gesteckt. Auch in Europa genießt er vielerorts hohe Ansehen. In seinem Einsatz für Europa wurde er 1992 zum Präsidenten der Versammlung Europäischer Regionen innerhalb der EU gewählt. Pujol hatte also gute Voraussetzungen, um als verdienter Politiker in die Geschichte einzugehen. Aber er hatte auch eine große Familie und leider auch ungezogenen Kinder. Einer davon, der älteste Sohn, Oriol Pujol Ferrusola ist ein besonders missratenes Exemplar. Vermutlich dank des guten Rufes seines Vaters wurde er als Abgeordneter in das katalanische Parlament gewählt. 2012 gab es einen Bestechungsskandal, in den Oriol federführend verwickelt war. Es ging um die Vergabe von Konzessionen zur staat

Warum die Justiz in Brasilien noch das fortschrittlichste Staatsorgan ist

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Brasilien braucht dringend eine politische Reform, meint Richter  Luís Roberto Barroso vom Obersten Bundesgericht Brasiliens (STF). In einem Vortrag vor der Rechtsfakultät der Universität von São Paulo erklärte er, dass das Gleichgewicht zwischen den Verfassungsorganen Brasiliens aus dem Gleichgewicht geraten sei. Die Justiz habe inzwischen Probleme zu lösen, zu deren Lösung der Gesetzgeber nicht in der Lage sei. Um diese Probleme zu beheben, benötigt  das Land nach Barroso dringend einer politischen Reform, die die Kosten der Wahlen billiger mache und ein Minimum an Authentizität für die politischen Parteien bringen sollte. "Wenn die politische Reform zustande kommt, dann wird  sie der Politik einen größeren Teil des Spielraumes, den sie verloren hat, zurück geben", erklärte er. Nach Erfahrung von Barroso sind viele schwierige Rechtsfragen, deren Lösung Brasilien verändert haben, von den Gerichten, insbesondere dem STF entschieden worden. So gäbe es fortschrittliche Ents

Die französische Atomfront bröckelt

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Da die Nuklearindustrie ein wichtiger Arbeitgeber in Frankreich ist und Arbeitsplätze immer ein vorrangiges Argument für den Erhalt noch so fragwürdiger Industrien sind, war auch in Frankreich der Widerstand der Gewerkschaften gegen die Schließung von Atomkraftwerken sehr stark. So hat sich auch die Gewerkschaft CGT in Gestalt ihres Generalsekretärs Thierry Lepaon mit markigen Worten und Androhung von gewalttätigen Aktionen gemeldet, falls das Uralt-AKW Fessenheim im Elsass wie geplant 2014 geschlossen würde. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass es in seiner Gewerkschaft inzwischen Menschen gibt, die auch anders denken. Zu Wort gemeldet hat sich jetzt die Sektion "Umweltausrüstung" der CGT im Elsass. Sie schreiben ihrem Generalsekretär: "Diese Ankündigung machen die CGT bei den Beschäftigten unglaubwürdig. Ein Generalsekretär der CGT sollte bei seinen Äußerungen alle Meinungen der Mitglieder der CGT repäsentieren: Du hast das vielleicht bei Deiner vorschnell gema

Die Fußball-WM hat Brasilien etwas mehr das Gefühl einer Diktatur gebracht

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Vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien wurde die Organisation ANCOP (Articulação Nacional dos Comitês Populares da Copa), "Nationaler Zusammenschluss der Volkskomitees der Weltmeisterschaft" gegründet. Es handelt sich um eine nicht hierarchisch organisierte Gemeinschaft derjenigen, die direkt oder indirekt von der Organisation der WM betroffen waren. Der Wirtschaftswissenschaftler Francisco Carneiro, ein Mitglied von ANCOP in Brasilia, hat jetzt in einem Interview, auf Fragen zu den Folgen der WM für Brasilien Stellung genommen. "Uns ging es nicht darum, über Fußball zu sprechen, sondern über die Verletzungen der Menschenrechte, die im Namen der Weltmeisterschaften begangen wurden. Das sollte ganz klar sein. Nachdem das Ereignis nun vorbei ist, geht das Leben weiter. Aber dieses Leben geht weiter in Städten, die noch mehr ausgrenzen und in denen noch mehr privatisiert worden ist. Die vielen Rechtsbrüche, die in dieser Zeit sich ereigneten müssen eingehend gep