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Es werden Posts vom November, 2013 angezeigt.

Brasilianische Jugend enttäuscht

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Ist die brasilianische Jugend offener und vorurteilsloser wie die Generation ihrer Eltern? Es sieht nicht so aus. Die brasilianische Sozialversicherung hat zusammen mit der panamerikanischen Gesundheitsorganisation (Opas) und der Behörde für ansteckende Sexualkrankheiten und Aids (DST/Aids) eine Umfrage durchführen lassen, die leider nicht besonders positiv für die brasilianische Jugend ausgefallen ist. Für den Leiter der Umfrage, Miguel Fontes, ein Arzt, hat die Untersuchung ergeben, dass es noch sehr viele Vorurteile unter den brasilianischen Jugendlichen zwischen 18 und 29 Jahren gibt. Davon sind besonders die männlichen Jugendlichen betroffen. Die Untersuchung ergab, dass es unter den Jugendlichen einen hohen Anteil an Unwissen gegenüber dem anderen Geschlecht und gegenüber Homosexuellen gibt. So finden 4 von 10 Jugendlichen, dass Frauen, die sich anzüglich anziehen, sich nicht beschweren können, wenn sie sexuelle Gewalt erleiden. Dazu kommen noch 10% der Befragten, die keine M

Ratlose Regierung vor einem Haufen Plutonium

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Die britische Zeitung “The Independent” schreibt heute: “Der britische Bestand an Plutonium , eine der gefährlichsten radioaktiven Substanzen und das Element zum Bau von Atombomben, überschreitet bereits die 100 Tonnen und wird vermutlich bis 2020 auf 140 Tonnen steigen und hinzu wird noch infolge einer kürzlichen Entscheidung importiertes Plutonium aus ausländischem Atommüll kommen”. Laut Independent sitzt Großbritannien auf dem größten Bestand an Plutonium weltweit. Angesichts des Ausmaßes der Gefährlichkeit dieses Mülls, mutet die Hilflosigkeit der britischen Regierung bei seiner Beseitigung deprimierend an. Was macht man als erstes, wenn man etwas getan hat oder beabsichtigt zu tun, bei dem man eine hohes Maß an Verantwortung zeigen, aber in der Realität sein völliges Scheitern dabei zugeben müsste? Man erklärt den ganzen Vorgang zur Geheimsache und vernebelt die Öffentlichkeit mit beschönigenden Teilinformationen. So auch in Großbritannien, statt der von Ministern geforderten

Für ein besseres Leben verbluten, für den Wohlstand töten

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“Wir haben es satt, Menschen beim Versuch nationales Territorium zu betreten verblutend sterben zu sehen”. Das sagt niemand anderes als die Vereinigte Gewerkschaft der spanischen Guardia Civil. Grund dafür ist, dass in den spanischen Exklaven von Ceuta und Melilla sogenannter Natodraht mit rasiermesserscharfen Klingen installiert wird, um die verzweifelten Flüchtlinge afrikanischer Länder von Marokko aus von einem Sturm auf spanisches Hoheitsgebiet und damit die Europäische Union abzuhalten. Rund um den Monte Gurugú vor den Toren Melillas sollen sich derzeit ca. 2.000 Afrikaner aufhalten, die bereits angekündigt haben, den Zaun, der Melilla gegen die illegalen Einwanderer schützen soll, zu stürmen. Die spanische Regierung rüstet deswegen seit einigen Wochen auf, ungeachtet der Proteste, die gegen den Rasierklingen-Zaun erhoben wird. Zuerst wurde abgewiegelt und behauptet, dass der Zaun nur zu geringfügigen Verletzungen führen. Inzwischen gibt es aber Gutachten, die das Gegentei

Atomstaat Frankreich und die, die etwas dagegen haben

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Jeder Franzose hat im Umkreis von 300 km oder weniger Aussicht auf ein Atomkraftwerk. 58 Reaktoren stehen in 19 Zentralen, damit ist Frankreich weltweit die Nation mit den meisten Reaktoren pro Einwohner. Zu diesen Installationen kommen noch atomare Zwischenlager und Wiederaufarbeitungsanlagen. Während im Rest der Welt der Anteil des Elekrizitätsverbrauchs an der Atomkraft 2,5% beträgt sind es in Frankreich 18%. Die Organisation France Nature Environnement (FNE; Frankreich Natur Umwelt) ist eine Bürgerbewegung, die sich seit 40 Jahren um den Natur- und Umweltschutz in Frankreich kümmert. Sie arbeitet mit ungefähr 3.000 lokalen Vereinigungen in Frankreich zusammen. FNE kämpft gegen die Nuklearenergie mit folgenden Argumenten: Die Nuklearenergie sorgt nicht für die Energie-Unabhängigkeit Frankreichs. Das Uran kommt ausschließlich aus dem Ausland. Die Energie-Unabhängigkeit ist ein reines Täuschungsmanöver. Es gibt kein einziges aktives Bergwerk in Frankreich. Das Uran kommt aus Be

Rumänien dezentralisiert sich

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Rumänien plant eine Dezentralisierung der staatlichen Zuständigkeiten. Eine entsprechende Gesetzesvorlage wurde von der Regierung jetzt verabschiedet und hat gute Aussichten in der derzeitigen Form auch vom Parlament verabschiedet zu werden. Damit auch kein Abgeordneter auf dumme Gedanken kommt, hat die Regierung die Verabschiedung des Gesetzes mit der Vertrauensfrage verbunden. Entsprechend der Gesetzesvorlage sollen die Kompetenzen für die Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt, voruniversitärer Unterricht, Kultur, Jugend, Sport und Tourismus an die Gemeinden und Städte sowie Kreise übergehen. Diese können dann selbst auch lokale Steuern in eigener Kompetenz festlegen können. Wie sah es bisher in Rumänien aus? Der Abgeordnetedes Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganţ , beschreibt den bisherigen Zustand: “Meines Erachtens stellt die äußerst zentralisierte Verwaltung Rumäniens einen negativen Faktor in der Entwicklung uns

Über England gibt es niemand außer Gott

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Der schottische Rechtsanwalt Scott Crosby klärt seine Landsleute in der Unabhängigkeitsdebatte über die Allmachtsallüren der Engländer wie folgt auf: “Die unbegrenzte Staatsmacht stellt den Staat über das Individuum und verweigert ihm fundamentale Freiheitsrechte und den Rechtsschutz. Das ist von großem Übel. In dieser Beziehung sind die zwei wichtigsten Rechtswerke seit dem 2. Weltkrieg die Universelle Erklärung der Menschenrechte und die Europäische Konvention für Menschenrechte (EMRK), die die Erklärung der Menschenrechte für Europa umsetzt. Die Konvention schützt jeden in Europa gegen den Missbrauch staatlicher Macht. Nur Weißrussland hat sich bisher geweigert ihr beizutreten.” Und besagte Konvention steht unter dem Dauerbeschuss der Regierung Großbritanniens. Sollten die Schotten sich gegen die Unabhängigkeit entscheiden, wäre damit auch ihr Menschenrechtsschutz nach Meinung von Scott Crosby erheblich gefährdet. Seine Meinung ist: “Wenn ich in einer richtigen Demokratie, die

Das göttliche Bodenpersonal und seine Kapriolen

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Gott, das unbekannte Wesen, ist ein beliebtes Mittel, um seine Mitmenschen zu terrorisieren oder sie für bestimmte Interessen zu beeinflussen. Wehren kann er sich ja nicht, vermutlich weil er nicht existiert und nur eine menschengemachte Einbildung ist. Trotzdem ist manchmal erstaunlich, wie unverfroren einige seiner Diener unter Berufung auf IHN das Spiel ihrer Macht-Interessen treiben. Besonders gut meinte es ein evangelikaler Pastor in Honduras . In Honduras stehen Präsidentschaftswahlen an. Aus diesem Anlass erschien Pastor Roy Santos Gott, weil er besonders intensiv gebetet hatte. “Ich sah einen Weg, am Ende ein Rot mit einem dunklen Schwarz. Herr, was bedeutet das, fragte ich ihn und er antwortete mir: Der Weg ist die Gelegenheit des Farbwechsels. Man kann ihn gehen mit dem Einverständnis und der Maßgabe, dass man korrekte Entscheidungen trifft”. Pastor Santos erklärt uns, dass es um das politische Schicksal von Honduras geht, 24 Stunden vor der Wahl und dass er Gott über die

Brasilien, ein Land der Biertrinker

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Brasilien Biermarkt bestand lange nur aus 2 Biermarken, Brahma und Antartica . Entsprechend einer Mitteilung des Nationalen Syndikats der brasilianischen Bierindustrie ist Brasilien inzwischen weltweit der drittgrößte Produzent von Bier mit einem Volumen von ungefähr 13,4 Milliarden Liter pro Jahr. Und gleichzeitig hat sich das Bierangebot in Brasilien diversifiziert. Es gibt heute 200 Kleinstbrauereien, die ihren eigenen Gerstensaft produzieren. Während der konventionelle Biermarkt in den Jahren 2008 bis 2011 nur eine 54%-Steigerung der Bierproduktion verzeichnen konnten, war bei kleinen Brauereien ein Wachstum von 79% festzustellen. Der brasilianische Konsument hat also den Markt der Kleinbrauereien, von denen es inzwischen 200 im Land geben soll, mit nicht industriell hergestelltem Bier entdeckt. Neu zu besichtigen ist dies auf der Weltmesse des Bieres, dessen erste Ausgabe in Lateinamerika am kommenden Sonntag mitten in Rio de Janeiro eröffnet wird. Die Cariocas dürfen

Finanzminister kündigt polare Kaltluft an und der Ministerpräsident weiß nichts davon

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Aufregung in Rumänien, der Wetterdienst soll erklärt haben, dass ein scharfer Wintereinbruch mit polarer Kaltluft und starken Niederschlägen in der 2. Novemberhälfte im Land ansteht. Arktische Kälte soll über Europa hereinbrachen. Der Finanzminister hat daraufhin flugs gehandelt und den Entwurf für eine Notverordnung erstellt, in der er mehr Finanzmittel für die Kommunen zur Abdeckung der Kosten für den Winterdienst vorsieht. Nun hat Ministerpräsident Ponta erklärt, dass er von dem Projekt nichts weiß.  Auch weiß wohl keiner so richtig, welcher Wetterdienst nun eigentlich das Finanzministerium so in Panik versetzt hat. Der Direktor des rumänischen Wetterdienstes hat deshalb eine Erklärung folgenden Inhalts abgegeben: “Es ist möglich, dass sich sowohl die Temperaturen wie auch die Niederschläge in den Monaten November, Dezember, Januar sich innerhalb des üblichen klimatischen Rahmen bewegen, was bedeuten kann, dass es sowohl einen leichten wie auch keinen leichten Winter gibt. Man

In Madrid stinkt’s wegen der Privatisierung zum Himmel

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In Madrid streiken die Müllarbeiter seit vergangenen Dienstag. Inzwischen ist die Stadt verdreckt und der Müll in den Straßen nimmt überhand. Der Grund: Die Stadt hatte die Müllabfuhr und Stadtreinigung privatisiert. Die begünstigten Unternehmen waren zum Teil tief in die Korruptionsskandale der regierenden Partido Popular (PP) verstrickt. Die Oberbürgermeisterin von Madrid ist Ana Botella , die Ehefrau des ehemaligen PP-Ministerpräsidenten Aznar, eine besonders eifrige Verfechterin der neoliberalen Bereinigung der städtischen Dienstleistungen. Die Stadt hatte nun, da ihr finanziell das Wasser bis zum Hals steht, die städtischen Zuschüsse an die privaten Unternehmen gekürzt. Bereits im August wurden deshalb von den Unternehmen 350 Arbeiter / Arbeiterinnen entlassen. Jetzt haben 3 Unternehmen angekündigt, dass sie weitere 1.134 Beschäftigte entlassen wollen. Diejenigen, die das Glück haben, ihren Arbeitsplatz zu behalten, sollen mit 43% Lohn weniger zufrieden sein. Das brachte das

Ein oberster Richter, der ein Herz für Schwerverbrecher hat

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Marco Aurelio de Mello ist Richter beim Obersten Bundesgerichtshof ( STF ) Brasiliens. Auf diesen Posten wurde er 1990 gehievt vom damaligen Präsidenten Collor de Mello , dem Präsidenten, der 1992 wegen Korruption einem Amtsenthebungsverfahren unterzogen wurde, bei dem er der Amtsenthebung nur durch seinen Rücktritt zuvor kam. Marco Aurelio dagegen konnte sich bis heute auf seinem Richterstuhl halten. Dabei sind seine Entscheidungen eher der Art, dass man unter normalen Umständen ihn wegen Rechtsbeugung belangen könnte. In Brasilien gibt es in der Justiz leider diese “normalen Umstände” nicht, weswegen Marco Aurelio vor der staunenden Öffentlichkeit schon mehr als zwei Jahrzehnte unverfroren seine Sympathien für die Reichen und Mächtigen austoben konnte. Oberste Richter des STF haben die Möglichkeit, mit der sogenannten “ habeas Corpus ”-Verfügung Beschuldigte in Strafprozessen auf freien Fuß zu setzen. Marco Aurelio hat von dieser Möglichkeit extensiv Gebrauch gemacht und deswegen

Privatisierungswahn in Großbritannien mit zweifelhaftem Erfolg

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Margaret Thatcher hat in Großbritannien die erste Privatisierungswelle losgetreten, die Labour-Regierung unter Tony Blair ist in dieser Richtung weitergegangen und die jetzige Tory Regierung unter David Cameron tut alles dafür, um das letzte Tafelsilber des Landes an private Investoren zu verscherbeln. Jetzt wurde auch die Royal Mail, die königliche Post, auf diese Weise unter die Investoren gebracht. Großmundig kündigt Cameron an, dass die kleinen Investoren davon profitieren werden. Die harte Realität sieht anders aus, ein Großteil der Aktien geht an Großinvestoren. Das Privatisierungsmantra der britischen Regierung hat der Guardian einmal dem gegenübergesellt, was bei den bisherigen großen Privatisierungen bereits erreicht wurde. Es ist dies die britische Bahn, die zur Zeit das 20-jährige Jubiläum ihrer Privatisierung feiern kann. Feiern können die Investoren, die sich die Filetstücke der britischen Bahn aneignen konnten. Damals gab es große Versprechen, dass durch die Privat

Granada in vollen Zügen genießen kann gefährlich sein

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Andalusiens Sonne und das klare Licht entzückt viele Touristen. Andalusien hat aber auch seine weniger schönen Ecken und Gefahren. Unter anderem ist es die Luftqualität, die an manchen Orten der Region äußerst miserabel ist. Die schlimmsten Stellen waren bisher El campo de Gibraltar an der Bucht von Algeciras und Huelva , die Industriestadt unweit der Grenze zu Portugal. Wer die malerische Küste von Mazagón von Huelva kommend erreichen will, der nimmt über den Erdbeerfeldern des Condado einen extrem stechenden Geruch wahr. Verursacher ist die Erdölfraffinerie der Firma Cepsa , die am Mündungsgebiet der Flüsse Odiel und Rio Tinto liegt und mit ihrem Gestank die Gegend verpestet.  Ist es ein positives Zeichen, dass Huelva und Campo de Gibraltar nicht mehr zu den Orten mit der schlimmsten Luft Andalusiens gehören? Abgelöst wurden diese Orte jetzt von Orten, die für viele Menschen einen romantischen Klang haben: Sevilla und Granada . Dazu kommt noch die Kleinstadt Bailén im Herzen A

Spanischer Privatisierungsplan: Heiraten beim Notar oder im Handelsregister

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Der spanische Ministerrat hat vergangenen Donnerstag einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der den Spaniern eine Heirat oder Scheidung vor dem Notar oder den Angestellten der Handelsregister ermöglicht. Allerdings nur unter bestimmten Umständen. Bei Heiraten ist dies der Fall, wenn es keine minderjährigen Kinder gibt und bei der Scheidung, wenn sie im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt. Vor dem Standesbeamten ist die Heirat kostenlos. Die Privatisierung hat ihren Preis: Notar oder Handelsregister dürfen für ihren Service 95 Euro verlangen. Es drängt sich die Frage auf, warum unter diesen Umständen überhaupt eine Privatisierung Sinn macht. Der spanische Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón hat dafür folgende Erklärung: Es handle sich um eine Möglichkeit so den Stau in den Gerichten aufzulösen und die Justizverwaltung geschmeidiger zu gestalten. Gallardón beruhigt die Bevölkerung, dass es sich hier doch nicht um eine echte Privatisierung handle, denn Notare und Handelsregister-