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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Ein König, der sein Volk hinters Licht führen will

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Der spanische König Juan Carlos wurde vor kurzem erneut an der Hüfte operiert. Er hat bereits mehrere derartige Operationen hinter sich. In Spanien läuft zur Zeit eine umfangreiche Privatisierungswelle im Gesundheitswesen. Diese ist verbunden mit Schließung kleinerer Krankenhäusern und umfangreicher Entlassung von Personal. Deswegen gibt es seit einiger Zeit heftige Proteste in der Bevölkerung. Angesichts dieser Situation fragt sich natürlich das Volk, warum der König sich nicht in einem Krankenhaus der staatlichen Krankenversicherung von den dort tätigen Ärzten operieren lässt.  Denn selbstverständlich wird der König nach scheinbar erfolglosen Operationsversuchen, für die das private spanische Gesundheitswesen verantwortlich zeichnet, jetzt von einem Starteam der US-Mayo-Klinik operiert. Zahlen soll es der spanische Steuerzahler, dem es natürlich angesichts der sich ständig verschlechternden eigenen Gesundheitsversorgung nicht einleuchtet, warum sein Staatsoberhaupt privilegiert

Bittere Cashew-Nüsse und schwarze Kinderhände

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Im Nordosten Brasiliens werden die beliebten Cashew-Nüsse, auf deutsch auch Kaschu genannt, geerntet. “Der Cashewbaum trägt ungewöhnliche Früchte, augenscheinlich sind es sogar zweierlei verschiedene: die bunten Cashew-Äpfel und die an Bohnenkerne erinnernden Cashewnüsse, quasi als Anhängsel.  Nebenbei produziert der Cashewbaum auch noch Latex und ein technisch wertvolles Öl. Sein Holz ist sehr hart und dicht, resistent gegen Termiten und sehr widerstandsfähig gegen Verwitterung.” So beschreibt die Webseite “Biothemen ” Cashew und Cashewkerne. Die Cashew-Nuss ist schwierig zu ernten. Die Schale enthält ein ätzendes Öl. Dieses Öl verletzt die Haut, verursacht Irritationen und chemische Verbrennungen. Zudem ist das Öl leicht entzündlich und klebrig. Beim Aufbrechen der Schalen mit den Händen werden die Hände schwarz und verletzen die Papillarleisten der Finger. Das Öl breitet sich beim Brechen der Nüsse über die Finger bis zu den Spitzen aus. Die Linien auf den Fingerspitzen verschw

Wir werden Untertanen von Angela und nicht von Juan Carlos

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Das meint der Journalist Arturo Gonzalez zum Wahlgewinn von Angela Merkel und ihrer CDU in Deutschland. Während die Spanier sich über eine fällige Operation des Königs unterhielten, mache sich Angela Merkel zur Königin Europas. Sie wäre damit auch zur Königin der Spanier gekürt worden und sie werde von den Spaniern noch mehr Sparpolitik und mehr Reformen verlangen. Und der spanische Ministerpräsident habe nichts anderes getan als ihr sofort demütigst zu gratulieren. Damit habe er das Land in das Feld der Dummköpfe eingeordnet. Europa sei jetzt in der Zange der Rechten und Spanien wäre mit ihnen und in ihnen. Während es angeblich der spanischen Wirtschaft besser gehe, sei es immer schlechter um die soziale Gerechtigkeit bestellt. Spanien und Europa würden konservativer und in Konsequenz ungerechter. Der große Unterschied mit Deutschland sei, dass Merkel ihre Landsleute und die politische Opposition mit Respekt behandle ganz im Gegensatz zum Umgang von Rajoy mit abweichenden politis

Die deutsche Regierung spielt Energiewende–Frankreich geht sie an

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Der Grünen-Abgeordnete Hans-Josef Fell , Spezialist für Erneuerbare Energien, schreibt: “Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Initiative „ Energiewende Jetzt“ ergab, dass 93 Prozent der Menschen in Deutschland hinter dem Ausbau der Erneuerbaren Energien stehen. Damit unterstützen sie die Erfolge der durch Rot-Grün auf den Weg gebrachten Energiewendepolitik. Eine Fortführung dieser Politik kann aber nur mit starken Grünen in der Regierung gelingen. Leider ist vielen nicht bewusst , dass CDU/CSU und FDP nur ein Greenwashing ihrer Energiepolitik betreiben und dass obwohl die Union und die FDP mit ihrer Sabotage an der Energiewende schon für viele Insolvenzen und den Verlust von 70.000 Arbeitsplätzen verantwortlich sind.” Die deutsche Bevölkerung ist also durchaus dafür, dass die Energiewende voran kommt, aber die bisherige Regierung lässt nicht erkennen, ob sie das auch so will. Im Wahlkampf herrscht inzwischen bezüglich der Zukunft der Energiewende völlige Verwirrung. Eine Ka

Statt Bürgerservice Kür der schönsten Staatsdiener/-in

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Am 28. Oktober feiert Brasilien den Tag des öffentlichen Bediensteten. Wörtlich könnte man die brasilianische Bezeichnung “Dia do Servidor Público” auch mit “Tag des Staatsdieners” übersetzen. Eingerichtet wurde der Tag vom Präsidenten Getulio Vargas im Jahre 1937. Vargas wurde 1930 vom brasilianischen Militär an die Macht geputscht. Öffentliche Bedienstete in Brasilien sind bekannt dafür, dass sie wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung nehmen. In die allgegenwärtige Korruption sind sie tief verwickelt. Deshalb ist es notwendig, dass die Machthabenden dem Volk die Ehrung seiner Diener vorschreibt. Die öffentlichen Bediensteten soll die Bevölkerung also auch in diesem Jahr am 28. Oktober ehren. Reichlich absurd und in diesen unruhigen Zeiten, in der die Bevölkerung protestierend auf die Straßen geht, mehr als an der Realität vorbei. Einen alten Zopf schneidet man aber nicht gerne ab und so versucht man das Thema halt “sexy” zu machen. So wie der brasilianische Bundesst

Duale Berufsausbildung in Spanien am Beispiel Sevilla’s

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In Spanien war die duale Berufsausbildung – theoretische Ausbildung in der Berufsschule und Ausbildung direkt am Arbeitsplatz – bis vor nicht allzu langer Zeit unbekannt. Die Folge war, dass es viele Studenten mit Hochschulabschlüssen gab, die über keinerlei praktische Berufserfahrung verfügten. Die deutsche duale Berufsausbildung wurde den Spaniern in  letzter Zeit von deutschen Politikern empfohlen, um damit wirkungsvoller die hohe Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen zu können. Am Beispiel Sevillas ist zu erkennen, dass diese Art der Ausbildung – Ciclos Formativos (FP) genannt -immer mehr an Akzeptanz bei der Jugend gewinnt. In der Provinz Sevilla werden zum neuen Schuljahr erstmals mehr Schüler die Berufsschule besuchen als solche, die das Abitur machen. Gegenüber 2008 gibt es einen Anstieg der Schülerzahlen um 38%. Die Zeitung “Diario de Sevilla” schreibt: “Diese Erhöhung fällt mit dem Zeitraum der Wirtschaftskrise zusammen. Während dieser Zeit hat sich die berufliche Ausbildung i

Ist das Gold von Rosia Montana der Beginn einer Bürgerbewegung in Rumänien?

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Das Projekt des Goldabbaus in Rosia Montana ist jetzt endlich dort angelangt, wo es hingehört: In dem Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzungen der rumänischen Gesellschaft. Lange Zeit wurden die Nachteile des Projektes, Goldabbau unter erheblicher Verwüstung einer schönen Landschaft und unter Nutzung des giftigen Cyanids, von Politik und Medien in Rumänien totgeschwiegen. Eine kleine Gruppe von Umweltschützern hat sich jedoch nicht einschüchtern lassen, heute wächst ihre Bewegung und sie ist zu einer ernsthaften Bedrohung der politischen Klasse geworden. Diese Klasse führt wie andere zuvor vor, wie unfähig sie ist die zentralen Probleme Rumäniens zu lösen. So räumte der derzeitige Ministerpräsident Ponta ein, jahrelang selbst ein Gegner des Goldprojekts gewesen zu sein – schon deshalb, weil der Staatschef dafür war. Die Allgemeine Deutsche Zeitung in Rumänien (ADZ) berichtet weiter: “Als Regierungschef habe er das Fördervorhaben dann unter die Lupe genommen und festgestell

London zeigt mit was sich die Menschheit so quälen und umbringen kann

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In London findet zur Zeit die Weltweit größte Waffen- und Kriegsgeräte Messe statt. Die DSEI (Defence and Security Equipment International) zeigt alles, was wir zu unserer Verteidigung brauchen. Angeblich. Besonders beliebt ist die Messe auch bei Diktatoren z.B. aus Usbekistan und Turkmenistan. Die DSEI hat auch sogenannte “Compliance”-Regeln für die Teilnehmer. Die bestimmen, was man so ausstellen darf. Z.B. keine Folterinstrumente. So genau nahm man aber von Veranstalter-Seite aus die Regeln nicht. Erst Menschenrechtsaktivisten entdeckten, dass z.B. Fußfesseln und Elektroschock-Stäbe angeboten wurden. Die sind nach den “Compliance”-Regeln ausdrücklich verboten. Erst nachdem britische Grünen-Abgeordnete Caroline Lucas die Sache im Parlament zur Sprache brachte, wurden die ausrichtenden Firmen MagForce International (Frankreich) und die Gesellschaft Tian Jin MyWay aus China gezwungen ihren Stand zu schließen. Mitteilung von DSEI: “Wir bestätigen, dass Tianjin Myway International T

Das Chaos ist Alltag in Rio’s öffentlichem Nahverkehr

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1998 wurde Flumitrens, der Betreiber der Stadtbahnen von Rio de Janeiro, privatisiert. Am 2. November desselben Jahres bekam das SuperVia getaufte Unternehmen der spanischen Unternehmen Construcciones y Auxiliar Ferrocariles S/A eine 25-jährige Konzession zum Betrieb der Stadtbahn. Der damalige Direktor versprach innerhalb von 3 Jahren die Bahnen zu modernisieren und sie auf den Standard der industrialisierten Welt zu bringen. Bereits kurze Zeit nach der Privatisierung kam es zu ständigen Pannen und Bahn-Unfällen. Von Flumitrens hatte SuperVia verrostetes und verrottetes Wagenmaterial übernommen. Zur Modernisierung erhielt SuperVia einen mehreren Millionen Euro starken Kredit der Interamerikanischen Entwicklungsbank. Damit wurde der Zugpark von 50 auf 85 Züge erhöht. Die Züge waren denoch chronisch überbelegt und der Vandalismus und die Zerstörung Alltag. Seltsamerweise existierte noch 1983 ein effizientes Bahnsystem im Bundesstaat Rio de Janeiro, mit guten Sicherheitsbedingung

Bukarest: Hilflos den Straßenhunden ausgeliefert

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Im Jahr 2006 wurde in Bukarest ein 68 Jahre alter japanischer Diplomat vor seiner Wohnung von einem der zahlreichen durch die Stadt vagabundierenden Straßenhunden angefallen. Die Bisswunden waren so schwer, dass der Diplomat an starkem Blutverlustes verstarb. Das Geschehen schockierte die Stadt und die Stadtverwaltung schwor wieder einmal, dass man endlich die seit dem Ende der Diktatur herrschende Plage der durch Bukarest streunenden Straßenhunde lösen werde. Leider wurde nichts daraus. Im Kleinkrieg zwischen Tierschützern und Verwaltung lief letztendlich gar nichts mehr und die Population der Straßenhunde verringerte sich nur wenig. Nachdem vor ein paar Tagen ein Kind in einem Park von Bukarest von Straßenhunden tot gebissen wurde, herrscht aber wieder Aufregung bei der Bevölkerung und bei den Behörden. Plötzlich schalten sich der Staatspräsident und der Ministerpräsident ein und helfen bei der Suche nach den Schuldigen. Ministerpräsident Ponta erklärte: "Selbstverständlich

Die Schule beginnt in Spanien mit einer Vergesellschaftung des Schulmaterials

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Bizarre Aktion in Sevilla. Etwa 30 Männer und Frauen schnappen sich im Supermarkt Carrefour Einkaufswagen, füllen diese mit Schulbüchern und Schulmaterial und verlassen den Markt ohne zu zahlen. Es war eine Aktion der andalusischen Gewerkschaft SAT, die bereits früher durch originelle Aktionen zur Neuverteilung des Reichtums aufgefallen war. Die Gewerkschaft erklärt, dass sie mit dieser Aktion auf die 2 Millionen Andalusier und Andalusierinnen hinweisen wolle, die in Armut lebten sowie auf die 400.000 andalusischen Familien, die keinerlei Unterstützung erhielten, obwohl alle Familienangehörigen arbeitslos seien. Für jedes Kind müssten die Familien jedoch Kosten in Höhe 100-150 Euro für Schulmaterial für das jetzt beginnende Schuljahr zahlen. Vor der Aktion hatte die Gewerkschaft die Leitung des Supermarktes informiert, so dass die Aktion relativ geräuschlos ablief. Regierungsstellen kündigten allerdings bereits an, dass man mit aller Härte gegen die Gewerkschaft vorgehen werde. D