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Es werden Posts vom Juli, 2013 angezeigt.

Fliegenpatschen-Demo der Taxifahrer am Flughafen Barcelona

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Der Sommer ist heiß, besonders heiß in Spanien. Mit der Hitze vermehren sich ein paar Lebewesen, die uns schnell unangenehm werden. Eine dieser Plagegeister sind Fliegen, die einem den Eindruck mangelnder Hygiene vermitteln, wenn sie sich frech auf unsere Speisen setzen. Am Flughafen von Barcelona haben die Taxifahrer ein eigenes Restaurant im Terminal 1. Manchmal stehen bis zu 800 Taxis 2 Stunden in Warteschlangen bis sie zu den Hauptausgängen zur Abholung der Kundschaft vorgelassen werden. Da ist ein Restaurant für Essen und Trinken notwendig. Das Flughafen-Taxifahrer-Restaurant scheint aber von der Flughafenverwaltung AENA als Eigentümer und dem Betreiber Eat&Out nicht gerade zur Zufriedenheit der Kundschaft betrieben zu werden. Die Zeitung "El Periodico" aus Barcelona schreibt, dass es eine Leidenschaft der lokalen Taxifahrer sei, Versammlungen abzuhalten, aus denen sie in der Regel zerstritten wieder heraus kommen. Diesmal führte jedoch eine Versammlung zu eine

Wollen die Rumänen eine Operetten-Monarchie?

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Helle Aufregung bei der Zeitung "Adevarul" in Rumänien. Sie hatte das Meinungsforschungsinstitut INSCOP mit einer Umfrage zur Wiedereinrichtung der Monarchie beauftragt. Und das Resultat war, dass eine steigende Zahl von Rumänen in einer Volksbefragung für die Wiedereinführung der Monarchie stimmen würden. 27% würden sich für eine Monarchie entscheiden und 41% für die Republik. Eigentlich kein Grund zu übersprudelnder Freude für die Monarchisten. Auch in Rumänien ist im heißen Sommer saure Gurken Zeit. Da muss man das Volk mit irgendeinem Thema aufrütteln, in diesem Fall ist es das Königshaus, das für die Sensation sorgen muss. Da die Zahl der Monarchie-Befürworter nicht gerade überwältigend ist - zumal da eine Menge unsicherer Kantonisten sich drunter befinden, die sich wenn's darauf ankäme, das sicher noch einmal überlegen würden - bauscht die Zeitung es dadurch auf, dass von den Befürwortern ein erheblicher Teil jung wären. Vermutlich wird daraus hochgerechnet, das

Diese spanische Monarchie ist von Franco's Gnaden und wird es schwer haben

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Der Journalist Daniel Barredo hat ein Buch mit dem Titel "El tabú Real" (Das königliche Tabu) geschrieben. In diesem Buch hat er untersucht, wie das spanische Königshaus in der Öffentlichkeit ankommt. Dazu hat er mehr als 4.000 journalistische Berichte im Hinblick auf die Verschleierungstaktik des Königs gegenüber der Öffentlichkeit untersucht. Schon zu Beginn seiner Ausführungen stellt er die Behauptung auf: "Je reifer die Demokratie, um so schneller entfernt sich die Gesellschaft von der Monarchie" und stellt dazu die Frage, ob die Bourbonen auf dem spanischen Thron noch eine Zukunft haben. Er ist sich sicher, dass die aktuelle Monarchie verschwinden wird, denn sie ist eine Monarchie von Gnaden des Diktators Franco . Eine Monarchie des Übergangs aus der Diktatur in die Demokratie. Die spanische Gesellschaft nimmt aber die in der Zeit der Übergangs diktierten Bedingungen nicht mehr so einfach hin. Sie entfernt sich immer mehr von diesem Modell, dessen Ausdruck

Wie schnell Nuklearkatastrophen vergessen werden

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Die Welt hat schon einiges erlebt an Nuklearkatastrophen. Viele sind schon längst vergessen, obwohl ihre Wirkungen immer noch Landschaften und Menschen belasten. Der Grad dieses Vergessens steht auch für die doch immer wieder hoch und heilig versprochene Sicherheit der nuklearen  Entsorgung auf tausende von Jahren hinaus. Einige Nuklearkatastrophen sind bewusst herbeigeführt worden, weil die Koryphäen der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft scheinbar keine Ahnung hatten, was sie tun. So die Katastrophe von Beryl, an die vor kurzem der Nuklearphysiker Raymond Sené und der Chemie-Ingenieur Louis Boulidon in der französischen Zeitung "Libération" erinnerten. Vor 51 Jahren, genau genommen am 1. Mai 1962, hat Frankreich mit General de Gaulle als Staatschef seinen zweiten unterirdischen Atombombentest im Bergmassiv von Hoggar in Algerien unternommen. Der Versuch hatte den Code-Namen Beryl. Die Paten des Unternehmens waren der damalige Verteidigungsminister Pierre Messmer und d

Wie Dilma und Angela mit unverfrorenen US-Spionen umgehen

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Die USA nimmt sich das Recht heraus, ohne Gewissensbisse alles und jeden auszuspionieren. Dies haben die Enthüllungen der letzten Wochen um Edward Snowden deutlich gezeigt. Bei den Bemühungen des US-Geheimdienstes werden auch befreundete Länder wie Feinde behandelt, denen man nicht trauen kann. Eigentlich ein starkes Stück an Zumutung, die vermutlich im umgekehrten Fall zu erheblichen Verwerfungen führen könnte. Staaten wie Deutschland und Brasilien, die von den Spionage-Attacken genauso betroffen sind wie die Al-Kaida-Terroristen in Pakistan oder sonstwo, sind in erheblichre Erklärungsnot, wie sie das ihrem Volk sauber erklären können, ohne den großen Bruder im Westen bzw. Norden zu verprellen. "Bei uns in Deutschland und in Europa gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts", erklärt Bundeskanzlerin Merkel , woraus sie den Schluss zieht, dass "man  vielleicht auch mal miteinander sprechen müsse". Da zittern natürlich die Verantwortlichen

Verfassungsrichter mit Parteibuch, kann man dem trauen?

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Francisco Pérez de los Cobos Orihuel (geboren 1962) ist Präsident des spanischen Verfassungsgerichts. In diese Position wurde er, nachdem er erst 2010 Richter im Verfassungsgericht wurde, im Juni dieses Jahres gewählt. Vor seiner Ernennung verschwieg er vor beiden Kammern des Parlaments, dass er Mitglied der regierenden Partei Partido Popular (PP) ist. Durch den Skandal um den ehemaligen Schatzmeister der PP, Barcenas , kam jetzt diese Tatsache ans Tageslicht. Die spanische Verfassung verbietet aktiven Richtern die Zugehörigkeit zu politischen Parteien und Gewerkschaften. Pérez de los Cobos gibt zwar zu, dass er bereits als Richter seine Parteizugehörigkeit verschwiegen habe, er aber immer nur einfaches Parteimitglied gewesen sei. Er zieht sich auf die Argumentation zurück, dass die Geschäftsordnung des Verfassungsgerichts nur führende Funktionen in Parteien verbiete. Weshalb also das Verschweigen der Parteizugehörigkeit, wenn die Vorschriften in seinem Falle dies erlauben? Weshalb

Was treibt Herr Antonescu da?

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Crin Antonescu ist Vorsitzender der nationalliberalen Partei Rumäniens (PNL). Die PNL bildet zusammen mit den Sozialisten im Parteienbündnis USL die rumänische Regierung. Zur Zeit ist er auch Präsident des rumänischen Senates. Von Beruf ist er Geschichtslehrer. Auf seiner Homepage erklärt er seine Verdienste: "Mit Entschlossenheit, Mut und Hoffnung habe ich unermüdlich für ein demokratisches Rumänien gekämpft, dafür dass die Institutionen des Staates im Interesse der Bürger funktionieren. Für die Ordnung, den guten Geschmack, für die Normalität." Zumindest der gute Geschmack scheint ihm in letzter Zeit abhanden gekommen sein und auch das Gespür, dass man mit parteipolitischen Machtspielchen Vertrauen beim Wähler verlieren kann. Seine Entscheidung, den halbseidenen Gigi Becali , Präsident des Fußballclubs Steaua Bukarest, auf der Liste seiner Partei für die letzten Wahlen kandidieren zu lassen, war schon mehr als geschmacklos und höchstens vom Trieb beseelt, von Becali

Leere Teller und Proteste gegen Biosprit im Tal von Escombreras

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Die Küstenstadt Cartagena liegt an der spanischen Mittelmeerküste und ist die zweitgrößte Stadt der Provinz Murcia. In Cartagena liegt im Valle de Escombreras ein Industriegebiet, von dem sogar die Webseite der Stadt schreibt, dass es weder im Interesse der Natur noch der Nachhaltigkeit geplant und weiterentwickelt wird. Die Stadt schreibt: “Es ist unverständlich in welcher Weise die Industrieunternehmen eine natürliche Landschaft in Beschlag nehmen und an nichts anderes denken als an ihre eigene Entwicklung, ohne die Umwelt, von der sie ja abhängig sind, zu berücksichtigen.” In Escombreras gibt es außer einer Ölraffinerie der Firma Repsol auch zwei Fabriken die Biosprit herstellen. Der größte europäische Erzeuger, Abengoa Bionergia , hat dort seine Produktionsstätte, wo Bio-Ethanol hergestellt wird. Die Fabrik hat eine Kapazität für die Umwandlung von 300.000 Tonnen Getreide in Bio-Ethanol im Jahr. Daneben gibt es die italienische Erdölfirma SARAS, die am gleichen Ort eine Fabri

Wie Brasilien sein Gesundheitssystem kurieren will

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Gegenstand der kürzlichen Volks-Proteste in Brasilien, die in dieser Heftigkeit überraschend kamen, war  auch das brasilianische Gesundheitssystem, deren öffentliche Version einen miserablen Ruf hat. Zwar gibt es auch Privatkliniken mit einem höheren Standard, aber welcher Brasilianer kann diese schon bezahlen. Die brasilianische Regierung scheint nun die Lektion gelernt sie zu haben, zumindest greift sie das Thema auf und versucht es mit dem Beginn einer Reform. Die besteht darin, dass die Dauer des Studiums für Mediziner um 2 Jahre erhöht wird. Mit den 2 zusätzlichen Jahren sollen Mediziner verpflichtet werden, diese Zeit für Tätigkeit im Einheitlichen Gesundheitssystem (SUS) zu nutzen. Die Regierung von Dilma Rousseff erhofft sich damit, den Ärztemangel beheben zu können und dadurch eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung der hilfesuchenden Menschen zu erreichenden. Abgesehen von dieser Maßnahme soll zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den Krankenhäusern mehr investie

Ich schäme mich für Spanien…..España da vergüenza

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Derjenige, der sich für sein Land schämt ist Juan Torres López in seinem Blog “La tramoya”. Torres López ist Professor für Wirtschaft an der Universität Sevilla und Autor von 15 Büchern. Über die Wirtschaftskrise hat er mehrere viel gelesene Bücher geschrieben. Er hat gute Gründe für seine “Schäm-Aktion”, deshalb lohnt es sich, sie hier einmal vorzustellen.: “Ich schäme mich für ein Land, dessen Regierung gerade dabei ist, dasselbe als “Marke Spanien” (Marca España) wie ein Handelsartikel zu verkaufen, während die Medien beginnen ein riesiges, skandalöses Korruptionsnetz, in das die Mehrheit der herrschenden Klasse verwickelt ist, aufzudecken. Korrupte Personen, die den öffentlichen Verdienst zu ihrer persönlichen Bereicherung benutzt haben, indem sie die Steuergelder aller Spanier zur Zahlung von Zusatzgehältern für die damals Herrschenden benutzt haben. Ich schäme mich für ein Land, in dem der langjährige Verantwortliche für die Finanzen der uns regierenden Partido Popular jetzt