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Es werden Posts vom Juni, 2012 angezeigt.

Sicher ist nicht sicher in Frankreichs AKW

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Die französischen Atomkraftwerke sind nach dem Unfall im japanischen Fukushima auf Veranlassung der französischen Regierung und der Europäischen Union einem Stresstest unterzogen worden. Die französische Atomsicherheitsbehörde ASN hat jetzt die Untersuchungen abgeschlossen. Sie ist der Ansicht, dass "die überprüften Atomkraftwerke sich auf einem ausreichenden Sicherheitsstand befinden, so dass die sofortige Schließung einer Anlage nicht erforderlich ist". Für einen Schüler bedeutet die Note "ausreichend", dass er es gerade so geschafft hat, seine Leistung aber noch sehr verbesserungsbedürftig ist. Eine solche Note für das Hochgefährdungspotential einer Atomanlage ist allerdings wenig aufmunternd. Zumal die Betreiber immer von ihrer absolut sicheren Atomkraftwerken geschwärmt haben. Auch die ASN spielt scheinbar gerne Lotto und hofft, dass das Schicksal nicht vorzeitig zuschlägt. Denn auch dem ASN ist klar geworden, dass die französischen AKW wohl eher Schönwe

Carlos Divar, Richter, vom Leben bestraft

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Höhere Staatsdiener (überwiegend männlichen Geschlechts) kommen sehr leicht in Versuchung sich für wichtiger zu halten als sie sind. In der Regel ausgestattet mit einem soliden Gehalt, einem Dienstwagen mit Fahrer, einer Sekretärin (im selteneren Fall einem Sekretär), die/der für alle Erledigungen des lästigen Alltagslebens sorgen, steigen auch die Ansprüche an das persönliche Wohlbefinden. Im Hintergrund gibt es noch spezielle Haushaltsmittel, die auf Ausplünderung warten. Es sind dies vor allem die Geldtöpfe für Aufwand und Reisen. Mit steigenden Dienstjahren neigt das höhere Personal dazu, sich ein Erstverwendungsrecht einzuräumen. Da es in der Regel auch die Vorschriften für deren Verwendung zumindest beeinflussen kann, machen diese den Zugriff für den persönlichen Bedarf zugrifsfreundlich. Ein Zustand, der den Hang zur Selbstbedienung fördert und das Unrechtsbewusstsein im Laufe der Zeit immer mehr schwinden lässt. Bei alldem ist der höhere Beamte überzeugt, dass er ein Diener

Glasgow Rangers werden liquidiert

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Sie haben im schottischen und europäischen Fußball Geschichte geschrieben, manchmal auch solche, die nicht so schön sind. Ihr Ibrox-Stadion in Glasgow gehört zu den bekanntesten Stadien in Europa. Gespielt haben die Rangers in der schottischen Premier League (SPL). Ihre Rivalität zum andern Stadtclub von Glasgow, Celtic Glasgow , war legendär und die Derbies in der Stadt genauso. Der Club wurde am 27. Mai 1889 gegründet. Nun sind sie pleite und gestern hat die oberste Finanzbehörde Großbritanniens den letzten Versuch eines Konsortiums zur Rettung des Clubs abgelehnt. Malcom Cohen und James Stephen von der Finanzgesellschaft BDO wurden als Konkursverwalter eingesetzt. Auch wenn Liquidator Cohen trostspendend an die Fans meint, es sei wichtig zu verstehen, dass die Bestellung von Konkursverwaltern nicht das Ende des Fußballs im Ibrox bedeute, sondern nur das Ende der Gesellschaft, die den Club führte, so führt jetzt nichts daran vorbei, dass die verbliebenen Reste des Clubs ausgewe

Was der Trabi mit Rio+20 zu tun hat

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“Die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (engl.: United Nations Conference on Sustainable Development, kurz UNCSD) wird vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro stattfinden. Kurz als Rio 2012 bezeichnet, oder in Anspielung auf die 1992 durchgeführte Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung auch Rio+20 genannt, soll die UNCSD die drei folgenden Ziele erreichen:     Sicherstellung erneuerten politischen Engagements für nachhaltige Entwicklung     Erfassung des Fortschritts sowie anhaltender Probleme bei der Umsetzung bereits beschlossener Ziele     Adressierung neuer und entstehender Herausforderungen” Soweit Zitat Wikipedia . Der Beginn der Konferenz steht also in Kürze bevor und ist für mich ein Grund den Blick auf eine “nicht-offiziöse” Stimme in Brasilien zu richten. Dafür ziehe ich Blogger Fabio Mayer heran, den ich für seine engagierten Stellungnahmen schätze. Er teilt den weltweiten Pessimismus bezüglich der Erfolgsaussichten

Die Irrungen und Wirrungen des Herrn Osborne

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George Osborne ist der britische Schatzkanzler, also der Finanzminister des Vereinigten Königreichs. Er ist einer der Unbeirrbaren, die wissen wollen, dass nur andere die Fehler machen und man selbst dann darunter zu leiden hat. Zusammen mit seinem Regierungschef, dem Premierminister David Cameron, hat er an der Elite-Uni von Oxford studiert und sich in seinen Studienzeiten als Kampftrinker im Bullingdon Drinking Club ausgezeichnet. Eine Abgeordnete der eigenen Partei bezeichnete beide als zwei arrogante vornehmtuende Kerle, die keinerlei Einfühlungsvermögen dafür hätten, wie hart das Leben normaler Leute sei. Jetzt hat sich Osborne in einem Beitrag in einem Zeitungsbeitrag die Euro-Krise vorgeknöpft. Im Hinblick auf Großbritanniens desolate wirtschaftliche Lage braucht er einen, der für die Krise schuldig ist. Und tatsächlich ist er sich nicht zu schade, die Schuld allein bei der Eurokrise und den Ländern der Eurozone zu finden. Ein britischer Minister konservativer Schattier

Südamerikanisches Rätsel: Brasilien gewährt bolivianischem Senator Asyl

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Ende Mai ist der bolivianische Senator Roger Pinto Molina in die brasilianische Botschaft in La Paz geflüchtet. Pinto Molina ist der Führer der bolivianischen Opposition. Das brasilianische Außenministerium hat jetzt in einer Note erklärt, dass Brasilien beschlossen habe, dem Senator Asyl zu gewähren. Dies geschehe entsprechend den Regeln der brasilianischen Verfassung und dem lateinamerikanischen Gewohnheitsrecht zur Asylgewährung. Der bolivianische Außenminister behauptet aber, bisher keine entsprechende Mitteilung von der brasilianischen Regierung erhalten zu haben. Bolivien streitet ab, dass Pinto Molina politisch verfolgt werde. Pinto Molina fühlt sich von der bolivianischen Regierung des Evo Morales verfolgt. Gegen ihn laufen mehrere Strafverfahren. Die bolivianische Regierung dagegen behauptet, dass es gut dokumentierte Korruptionsvorwürfe gegen den Senator gebe. Zudem habe er sich bisher einem Verfahren, in dem er in einem Prozess gegen öffentliche Beschäftigte, die in den

Barcelona mag keine grölenden Säufer

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Touristen trinken mal gerne einen über den Durst und warum nicht in Barcelona, der schönen Stadt am Mittelmeer? Einige Tourismus-Unternehmer nutzten diese Marktlücke des konventionellen Angebots aus und bieten über Internet und Flugblätter Sauf-Touren in der Altstadt von Barcelona an. Bedingung ist, dass 60 Personen zusammen kommen, mit denen man dann von einer Bar zur anderen tourt. Dabei werden in der Regel in jeder Bar einige alkoholische Getränke konsumiert. Wenn der Alkohol der Horde dann in den Kopf steigt, steigt auch der Drang sich lauthals bemerkbar zu machen. Ein Beispiel ist bei Katalonien-Netz unter dem Bericht für Abi-Reisen deutscher Gymnasiums-Absolventen zu finden: “Die Jugendlichen und Schüler haben die Schulzeit, ein Schuljahr oder gar den Schulabschluss mit Abitur in der Tasche und wollen möglichst weit weg von zu Hause unter ihresgleichen sein und abfeiern. Kataloniens Party-Hochburgen an den Küsten und das Nachtleben in Barcelona bieten reichlich Gelegenheit f

Aus des Diktators Yachthafen entwickelt sich ein Biotop

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Nicolae Ceausescu hatte große Pläne für Rumäniens Hauptstadt. Einiges hat er verwirklicht, anderes verblieb auf dem Papier oder entwickelte sich zu Bauruinen, nachdem ihm das Volk die Gefolgschaft verweigerte. Unter anderem gehörte auch ein künstlicher See und ein dazu gehörender Yachthafen in Bukarest dazu. Rund um den See sollten moderne Sporthallen, ein Fußballstadion, Tennisplätze und eine Regattastrecke gebaut werden. Es handelt sich um den “Lacul Văcăreşti”. Dem Diktator gelang es noch, 180 Hektar Gelände mit einer Betoneinfassung zu versehen. Nach seinem Sturz dämmerte das Gelände vor sich hin. Die Natur holte sich zurück, was man ihr genommen hatte. Die Betoneinfassung ist zwar immer noch unübersehbar, aber wird immer mehr von einer grünen Landschaft überdeckt. Und diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der rumänische Umweltminister dieser Tage erklärte, das Gelände unter Naturschutz stellen zu wollen. Es solle das “Delta” Bukarests werden. Was wohl eine Anspielung auf d

Spanien gibt im Ausweisungs-Krieg mit Brasilien klein bei

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Spanien ist Mitglied des Schengener Abkommens . Dieses Abkommen der Europäischen Union beinhaltet rigide Regeln gegen die Einreise von nicht erwünschten Ausländern. Es beinhaltet die Visapflicht für Staaten, denen man nicht so richtig traut. Brasilianische Staatsangehörige sind in einer Liste enthalten, die für 3 Monate ohne Arbeitsaufnahme visumfrei in Länder der EU-Schengen einreisen dürfen. Trotzdem unterliegen sie Regeln, die verhindern sollen, dass sie nicht illegal bleiben oder dem Empfangsland auf der Tasche liegen wollen. Die spanische Grenzpolizei muss letzteres als ein Freibrief für akribische Kontrollen und einer Entscheidung nach dem Motto “im Zweifel wir abgeschoben” ausgelegt haben. Und das insbesondere gegenüber Brasilianern. Im Jahr 2008 kam es zum großen Knall. Etwa ein Tausend Brasilianer wurden in diesem Jahr von den Spaniern nach Brasilien abgeschoben. Viele Brasilianer schafften gerade einmal den Flug nach Madrid-Barajas, wo sie wiederum von der Grenzpolizei um

Die Queen in Augenhöhe mit Kim Il Sung

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Auch die Briten mokieren sich gerne über den Personenkult in Nordkorea, der dem Clan des Kim Il Sung und seinen Nachfolgern gewährt wird. Während in Nordkorea die Partei das Volk dazu orchestriert, ob des Todes ihres geliebten Führers öffentlich in Tränen auszubrechen, wird im Vereinigten Königreich das ganz subtil von den Hofschranzen und ihren Dienern in den Medien organisiert. Die “ Queen ” feiert ja derzeit ihre 60-jähriges Jubiläum der Thronbesteigung und dies ist Anlass genug ein überbordendes Spektakel zu inszenieren. Der Journalistin Catherine Bennett geht das ziemlich auf den Wecker. In einem Kommentar für die Zeitung “The Guardian” fragt sie: “Ist die Queen eine Halbgöttin?” Und sie fährt fort: “Das scheint, nachdem nun im Umfeld ihres Jubiläums Lobreden auf ihre übernatürliche Beweglichkeit und Weisheit, Schönheit und Selbstverleugnung, Ausdauer und Hingabe geäußert wurden, die beste Erklärung für ihre Heldentaten zu sein.” Catherine Bennett zählt auch einige der übernat

Zwergschulen haben in Spanien keine Zukunft

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Vor 10 Jahren gab es in Spanien noch 91.000 Schüler im ländlichen Bereich. Im Schuljahr 2009-2010 waren es nur noch 54.000. Die Gründe dafür sind nicht nur in der Landflucht zu suchen, sondern auch bei der Wirtschaftskrise und in ihrem Gefolge bei den Kürzungen im Bildungsbereich. Im ländlichen Spanien gibt es immer noch Schulen, die man nach deutschen Maßstäben als Zwergschulen einstufen würde. In ihnen unterrichtet in einem Raum ein Lehrer/in Schüler zwischen 3 und 12 Jahren. Er oder sie wird unterstützt von "fliegenden" Lehrern, die den Unterricht in den Fächern Musik, Englisch und Sport ergänzen. Die autonome Region Castilla- La Mancha hat bereits die Schließung von 71 Zwergschulen angekündigt. Angeblich nicht um Geld zu sparen, der Einspareffekt sei zu gering, sondern, weil an den größeren Schulzentren die Schüler besser gefördert werden können. Während in Castilla-La Mancha das so hingenommen wird, formiert sich in anderen Regionen der Widerstand. In der Provin