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Es werden Posts vom Dezember, 2012 angezeigt.

Rumänische Hilfestellung für das neue Jahr

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Rumänen sind Spezialisten für Aberglauben. Es sei daran erinnert, dass Graf Dracula schließlich in Rumänien seine Heimat gehabt haben soll. Horoskope spielen eine wichtige Rolle im Leben vieler Rumänen. Kein Wunder, dass es jetzt auch gute Ratschläge für den Übergang in das neue Jahr gibt. Wer sie berücksichtigt soll im kommenden Jahr glücklich, zufrieden und vermögend leben können. Der Rest der Welt sollte an diesen heißen Tipps auch teilnehmen können, deshalb möchte ich sie hier in meinem Blog weitergeben. Für die Sylvesternacht wird empfohlen, dass wir etwas Rotes tragen und dass wir Geld im Geldbeutel haben, damit es uns das ganze Jahr gut geht. In der Sylvesternacht sollen wir einen riesigen Lärm veranstalten, um die bösen Geister zu vertreiben. Einigen Rumänen reicht der Lärm nicht, denn die bösen Geister können sich im kleinsten Winkel verstecken. Sie stecken deshalb eine Knoblauchzehe in ihren Geldbeutel, das soll auch sehr wirksam gegen böse Geister sein. Dracula lässt gr

Unbequeme Katalanen sollen mit Rufmord gefügig gemacht werden

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Die spanische Regierung wird von der konservativen Volkspartei ( Partido Popular / PP ) gebildet. Diese Partei hat eine ganze Menge an Korruptionsskandale am Hals, die bisher nur in wenigen Fällen aufgearbeitet wurden. Die iberische Bourgeoisie ist im übrigen noch vom Selbstbedienungssystem der Franco-Diktatur infiziert, in der man sich, wenn man hörig genug war, ungeniert bedienen konnte, der repressive Obrigkeitsstaat hat dann dafür gesorgt, dass jede Art demokratischer Kontrolle unterdrückt wurde. Das gilt auch für das katalanische vermögende Bürgertum, vor allem diejenigen, die im politischen Bereich tätig waren. Bisher war die diese Klasse repräsentierende Partei CiU durchaus staatstragend für dem gesamtspanischen Staat. Bis vor kurzem hat sie die Beschlüsse der PP-Regierung mitgetragen. Die Wirtschaftskrise hat aber dazu geführt, dass die katalanische CiU, um ihre Haut in Katalonien zu retten, immer stärker auf eine Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien hinsteuert. Die Rech

Brasilien: Recife soll in die Höhe gehen und manche wollen nicht mitmachen

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Die nordostbrasilianische Millionenstadt Recife hat ein großes Bauprojekt am Hafen beschlossen. Es soll das “neue Recife” (Novo Recife) werden. Blogger Edilson Silva beschreibt die städtebauliche Situation der pernambucanischen Hauptstadt folgendermaßen: “Recife steht vor einer historischen Entscheidung: Werden wir uns einer städtebaulichen Nutzung des urbanen Raumes, wie es Städte wie São Paulo vorgemacht haben, folgen oder entscheiden wir uns für ein Beispiel mutiger, revolutionärer und einzig auf  Dimensionen der wirtschaftlichen, sozialen und umweltfreundlichen Nachhaltigkeit ausgerichtete Stadtplanung in unserer Stadt? Die Verteidiger des Bauprojekts verweisen darauf, dass es sich bei dem Urbanisierungsgebiet um eine Fläche von 100.000 qm handelt, das verwahrlost und nur teilweise genutzt werde. Zudem würden mit dem Projekt Arbeitsplätze geschaffen und die lokale Wirtschaft aufgewertet.” Der Rat für urbane Entwicklung der Stadt hat sich heute für das Neubauprojekt entschieden

Die Leiden und Erfolge der Ziganen in Europa

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Wie soll man sie nun nennen? Die Ziganen? Genauso wie es einen Ziganismus gibt gibt es auch einen Antiziganismus. Die Antiziganismus-Webseite schreibt, dass Sinti und Roma, die landläufig und in der Regel diskriminierend als "Zigeuner" und von den Behörden vorurteilsvoll mit dem alten Nazibegriff als "Landfahrer" bezeichnet werden, bereits im 15. Jahrhundert nach Deutschland eingereist sind. Und weiter: “Die Sinti und Roma lehnen die pejorativ verwendete Fremdbezeichnung "Zigeuner" größtenteils ab, weil sie alle Stereotype und Klischees in sich birgt und transportiert, mit denen die jahrhundertelange Verfolgung bis hin zum Völkermord gerechtfertigt wurde.” Während in unserem Sprachgebrauch sich immer mehr die Verwendung Roma durchsetzt, sieht das in Rumänien und Spanien anders aus. Hier verwendet man immer noch mit Vorliebe den Begriff “ţigăn” (rumänisch, ausgesprochen “Zigan”) und in Spanien das Wort “gitano”, auch wenn hier unter der Druck der EU a

Ponta und Basescu wollen friedlich zusammenleben und höflich zueinander sein

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Zur Beruhigung der Freunde in der Europäischen Union und zur Zerstreuung der Bedenken über einen bevorstehenden Staatsstreich in Rumänien haben sich der designierte Ministerpräsident Rumäniens, Victor Ponta , und Staatspräsident Traian Basescu zu einem “pact de coabitare” entschlossen. Wörtlich heißt das ein “Abkommen um zusammen zu leben”, gerechter wäre aber sicher die Übersetzung “Pakt zur Zusammenarbeit”. Ähnliche Konstruktionen gab es auch schon in Frankreich, wo ein starker Präsident mit einer Parlamentsmehrheit der Oppositionsparteien zusammen arbeiten musste. Man kann daraus schlussfolgern, dass hier im Interesse Rumäniens endlich die Vernunft gesiegt hat. Im Pakt sind die gegenseitigen Zuständigkeiten definiert. So wurde klargestellt, dass der Präsident für die Außenpolitik, die Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie für die Vertretung im Europäischen Rat und in europäischen Angelegenheiten zuständig ist. Der Ministerpräsident wird sich in Zukunft mit Wirtschafts- un

20.000 zusätzliche Militärpolizisten zum Schutz der Touristen in Bahia

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Die Regierung des brasilianischen Bundesstaates Bahia hat vor kurzem die “Operation Sommer” (Operação Verão 2012/2013) eröffnet, mit der sie die Sicherheit der Touristen in Bahia, vor allem in der Hauptstadt Salvador sicher stellen will. Waren es im letzten Sommer “nur” 12.000 Militärpolizisten (PM), die zusätzlich eingesetzt wurden, so sind es diesmal 20.000. Bahia ist eines der beliebtesten Reiseziele in Brasilien. Vor allem die Strände in und um Salvador ziehen die Touristen an. Auf der Regierungswebseite des Staates Bahia ist zu lesen, wie dieses neue Sicherheitsgefühl aussehen sollte: “Für den Touristen José Barreto aus São Paulo, der sich seit November in Salvador befindet, ist es ein Vergnügen Spaziergänge oder Radtouren am Strand von Salvador zu machen. “Für alle, die täglich Spaziergänge machen ist es wichtig, ein Gefühl der Sicherheit zu haben”, erklärt er. Die technische Angestellte Patricia Santos bestätigt, dass allein die Anwesenheit der Polizei ein Gefühl der Sic

Schrottmeiler geht vom Netz: Weihnachtsgeschenk für Spanier

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Aber ein unfreiwilliges! Der Verwaltungsrat von Nuclenor, der Betreiber des AKW Garoña , hat beschlossen morgen den Meiler vom Netz zu nehmen. Eigentlich hätte das AKW bis Sommer kommenden Jahres weiter betrieben werden können. Vorzeitig abgeschaltet wird er, weil die spanische Regierung neue Steuern beschlossen hat. Das Gesetz ist bereits vom Senat genehmigt, die Zustimmung des Abgeordnetenhauses steht bevor. Die neuen Steuergesetze hätten für die Betreiber des AKW 153 Millionen Euro Mehrkosten im Jahr bedeutet. Dazu kommen noch die Kosten der Ausführung von Sicherheitsauflagen, die nach dem GAU in Fukushima beschlossen worden waren, in Höhe von 120 Millionen Euro. Deshalb sind die Herrschaften von Nuclenor beleidigt und stellen das AKW ab, nicht ohne die Regierung noch einmal unter Druck zu setzen: Wenn diese ihre Beschlüsse noch einmal überlege, könne man die Entscheidung noch einmal zurücknehmen! Das AKW Garoña wurde 1971 gebaut. Es ist damit das älteste AKW Spaniens. Nuclenor

Calatrava, nach Abkassieren in seiner Heimat steuerflüchtender Stararchitekt

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Santiago Calatrava , weltbekannter spanischer Architekt, der auch durch seine Projekte im Zusammenhang mit der Olympiade in Barcelona (1992) bekannt wurde, hat sich entschlossen, sein Vermögen und seine Einkünfte dem Zugriff seiner Landsleute zu entziehen. Er ist mit Sack und Pack nach Zürich umgezogen, um nun den Schweizern seine Steuern zukommen zu lassen. Obwohl es den spanischen Reichen immer noch recht gut geht, scheinen sie angesichts der wirtschaftlichen Situation zu wittern, dass sie auch nicht ganz ungeschoren davon kommen werden. Die Ratten lassen das versinkende Schiff und wollen nebenbei ganz einfach ihr Vermögen möglichst für sich allein haben, auch wenn von Calatrava, dem offiziellen Botschafter der “Marke Spanien”, ein besonderes Verantwortungsbewusstsein erwartet werden könnte. Besonders bitter, wenn dieser Architekt seine größten Einkünfte in seinem Land und in der Regel mit öffentlichen Geldern erzielen konnte. Dabei hat er immer kassiert, auch wenn die Projekte n

Ein Wahlbericht der anderen Art aus Rumänien

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Die Internet-Plattform “ Romania de la zero ”, was man mit “Rumänien von Null an” übersetzen kann, wurde von jungen rumänischen Journalisten Anfang dieses Jahres gegründet. Diese flüchteten aus dem rumänischen Presse-Establishment, wo sie beschäftigt, aber von deren Art der Berichterstattung sie enttäuscht waren. Dabei sind es Leute mit Talenten wie zum Beispiel Andrei Craciun, der zum jungen Journalisten des Jahres 2010 für den Bereich Kultur gekürt worden war. Von alternativen Journalisten kann man also das Abweichen von eingetretenen Pfaden erwarten. Das haben Vlad Stoicescu und Andrei Craciun diesmal in der Form eines Wahlberichts aus der Perspektive der letzten Lepra -Station Rumäniens getan. Der Bericht hat den Titel “Das Krankenhaus von Tichileşti, zu Hause bei den letzten Leprakranken Rumäniens. Dort wo niemand wählen geht”. Die Leprastation liegt auf dem Weg zwischen den beiden Donau-Städten Galatz und Tulcea . Sie hat noch 19 Bewohner. Keiner ist mehr akut an Lepra erkrank

Spanien gibt sich keine Mühe auf der Suche nach seinen Steuerhinterziehern

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Griechenland hatte im Jahre 2010 eine CD von der damaligen französischen Finanzministerin Lagarde erhalten, auf denen griechische Steuerbetrüger, die ihr Geld in der Schweiz deponiert hatten, verzeichnet waren. In Griechenland verschwand die CD in einer Schublade, bis sie jetzt nach Pressenachforschungen wieder ans Tageslicht kam. Im gleichen Jahr hat auch Spanien eine solche CD von Lagarde erhalten, auf denen die spanischen Steuerflüchtlinge in der Schweiz enthalten waren. Die Daten stammten von dem IT-Spezialisten Hervé Falciani über Konten bei der Schweizer Filiale der HSBC-Bank in Genf. Die damalige sozialistische Regierung hatte wenig Interesse an der Aufdeckung der Namen der Steuerflüchtigen. Zusammen mit der damals in Opposition befindlichen Partido Popular wurde jede Auskunft unter Hinweis auf das Steuergeheimnis verweigert. Stattdessen wurde 2010 ein “Regulierungsprozess”  in der Art einer Steueramnestie für Selbstanzeiger eingeleitet, der ein ziemlicher Fehlschlag war. Vo

Rumänien und die Merkwürdigkeiten der eigenen Geschichte

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Auch das kommunistische System unter Diktator Ceausescu hatte bis zu einem gewissen Grad akzeptiert, dass es in Rumänien Minderheiten anderer Völker gibt. Diese konnten ihre Sprache und ihre Bräuche pflegen, hatten eigene Schulen und Medien. So hatte die bis Ende der 80er Jahre die noch knapp eine halbe Million Personen zählende deutsche Minderheit Schulen mit Deutsch als Muttersprache und auch Zeitungen, die - wie rumänischsprachige Publikationen auch - aber stets verpflichtet waren, die offizielle Parteilinie zu vertreten. Bei der geschichtlichen Vergangenheit wurde aber sichergestellt, dass es nur ein Volk gab, das Rumänien geprägt hatte. Von den Dakern aus römischer Zeit stellte man schnurstracks eine rumänische Kontinuität bis in die heutige Zeit fest. Offiziell wurden alle anderen geschichtlichen Entwicklungen totgeschwiegen. Dass zum Beispiel die Siebenbürger Sachsen eine 500-jährige Siedlungsgeschichte in Transsilvanien oder Ardeal wie die Rumänen die Region nennen, haben

Sevilla kämpft mit 870 Euro monatlich gegen Jugendarbeitslosigkeit

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Die Provinzverwaltung von Sevilla wird im Jahr 2013 3,7 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit Universitätsabsolventen eine befristete Anstellung angeboten werden kann. Es geht um Studenten mit einem gerade erworbenen Diplom, die noch keine Berufserfahrung haben. Die Anstellung erfolgt für 6 Monate und soll mit 870 Euro inklusive Sozialversicherung bezahlt werden. Das Programm wird auch in anderen spanischen Provinzen angeboten. Die Aktion erfolgt im Rahmen des Programms “Praxis” und in Zusammenarbeit mit der Stiftung “Schule für industrielle Organisation (EOI)”. Mit dem Geld können gerade einmal 140 Universitätsabsolventen beschäftigt werden. Die Arbeit besteht darin, dass die Absolventen, die in der Regel aus dem Ingenieurs-, juristischen oder Wirtschaftsbereich kommen, bei lokalen Unternehmen Berufserfahrung sammeln und vor allem bei der Verbesserung der “Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität” mitarbeiten. Das Programm existierte auch schon in den Vorjahren und wurde jetzt

EPR–Kosten explodieren und ein AKW-Fachmann verrät die wahren Kosten der Atomenergie

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Der zur Zeit im französischen Flamanville im Bau befindliche europäische Druckwasserreaktor (EPR) zeichnet sich durch eine unrühmliche Geschichte von ständig steigenden Erstellungskosten aus. Die neueste Kostensteigerung hat der Bauherr EDF den Franzosen jetzt zur Vorweihnachtszeit verkündet und danach müssen die Kosten für den Bau um weitere 2 Milliarden Euro noch oben korrigiert werden. Die Gesamtkosten werden jetzt von EDF auf 8,5 Milliarden Euro veranschlagt. Gestartet ist der Bau im Jahr 2005 mit einem Kostenvoranschlag von 3,3 Milliarden Euro. Bernard Laponche ist Physiker und Techniker. Er hat an der Entwicklung der ersten französischen Atomkraftwerke mitgearbeitet. Laponche ist inzwischen Atomkraftgegner und weist auf die Gefahren dieser Technologie hin. Gleichzeitig kämpft er dafür, dass die tatsächlichen Kosten der Nuklearenergie in die Elektrizitätsrechnungen aufgenommen werden. Er hat in diesen Tagen der Zeitung “Le Monde” ein Interview gegeben und zu Fragen der franz

Die Schweiz quält sich durch Europa

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Wer in Europa außerhalb der Schweiz weiß schon, was der 6. Dezember 1992 für ein denkwürdiger Tag war. Die Schweizer und Schweizerinnen scheinen aber heute noch von diesem Ereignis gezeichnet.  Am 6. Dezember 1992 haben die Schweizer Stimmbürger einem Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) mit der hauchdünnen Mehrheit von 50,3% zu 49,7% abgelehnt. In den Wochen zuvor kam es zu heißen Diskussionen in der Schweiz über den Weg nach Europa. Die Gegner aus den rechtskonservativen Kreisen setzten Himmel und Hölle in Bewegung, um den Stimmbürgern den Weg aus der selbstgewählten europäischen Isolation als den Untergang der Schweiz darzustellen. In den Medien und in der Politik des Landes dominiert deshalb zur Zeit der Rückblick auf diesen Tag und die Aussichten für die Zukunft. Die reaktionäre Schweizer Volkspartei (SVP) veranstaltet sogar eine “Gedenkveranstaltung zum EWR-Sieg”. Der EWR ist ja nicht die EU. Es ging also nicht einmal um einen EU-Beitritt , den allerd

Die Rumänen lieben Deutschland

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Entgegen der landläufigen Meinung kommen die Rumänen nicht nur nach Deutschland, um sich dort zu unseren Lasten zu bereichern. Im Gegenteil, die Rumänen geben auch gerne in Deutschland ihr Geld aus. Im Jahr 2012 werden voraussichtlich ungefähr 500.000 rumänische Staatsbürger Deutschland besucht haben. Deutschland ist neben den Nachbarländern Ungarn und Bulgarien das beliebteste Reiseziel der Rumänen und gleichzeitig stellen die Rumänen nach Kroatien den größten Anteil der Touristen aus Europa’s Südosten in Deutschland. In den ersten 8 Monaten dieses Jahres wurden 391.937 nach Deutschland reisende Rumänen gezählt, was ein Wachstum des rumänischen Tourismus nach Deutschland in diesem Jahr von 23,5% bedeutet. Zwei Drittel dieser Besucher kommen nach Deutschland, um ihre Ferien da zu verbringen. Das fehlende Drittel besucht Verwandte und Freunde. Beliebtestes Ziel ist Bayern. Und wie preist man den Rumänen Bayern an: “Bayern ist eine Region voll mit Zauber, wie aus einer Erzählung, g