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Es werden Posts vom Mai, 2012 angezeigt.

TGV als Mittel zum Suizid stört französischen Bahnbetrieb

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Die französische Bahn, SNCF , hat ein schwarzes Wochenende hinter sich. Innerhalb von 3 Tagen waren auf den Gleisen 12 Selbsttötungen zu verzeichnen. Dazu kamen auch noch technische Defekt bei den Zügen, die zu einem Chaos während des Pfingstwochenendes führten. Ein Sprecher der SNCF erklärte: “Wenn dies sich auf einer Linie der Hochgeschwindigkeitsstrecke des TGV ereignet, dann wird damit das Schienennetz gestört. Denn ein solcher Fall bedeutet in der Regel 3 bis 4 Stunden völliger Stillstand des Schienenverkehrs”. Das Phänomen der Suizide auf den Schnellbahnstrecken macht den Verantwortlichen der französischen Bahn immer mehr Sorgen. Bisher waren es zwischen 300 und 500 Fälle im Jahr. Die SNCF befürchtet ein weiteres Ansteigen und will Maßnahmen zur Verhinderung überlegen. Dabei wollte man die Situation bisher nicht an die große Glocke hängen, um nicht weiteren Nachahmern einen Anreiz zu geben. Warum nehmen sich so viele Menschen in Frankreich auf diese Art und Weise das Lebe

Katalanischer Aufstand gegen Autobahnmaut: No vull pagar!

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“No vull pagar!” (ich zahle nicht) ist eine derzeit laufende Kampagne in Katalonien gegen die Autobahngebühren. In einem am 15. April ins Internet gestellten Video wird gezeigt wie der Katalane Josep Casadellà an der Gebührenstelle Maçanet sich weigert die Autobahngebühr zu bezahlen. Diese Aktion war Auslöser einer Bürgerkampagne zum zivilen Ungehorsam in Form der Verweigerung der Zahlung der Autobahngebühr. Die Kampagne richtet sich gegen die unternehmerische katalanische Elite und den  spanischen Zentralstaat. Nach Ansicht der Bewegung war die Anwendung der Autobahnmaut bisher ein Tabu in der katalanischen Politik, obwohl seit Jahren diese als ein Missbrauch wirtschaftlicher Macht gegenüber den Bürgern angesehen wird. Die Autobahnkonzessionäre haben mit ihrer Macht jede Art von Reform durch die Politik verhindert. Sogar die katalanisch-nationalistische Partei ERC hatte vor zwei Jahren die Kampagne “Katalonien frei von Autobahnmaut” auf Druck dieser Kreise zurückgezogen. Die Bew

Gerechtigkeit in Brasilien: Vorbeugehaft für Obdachlose, Straflosigkeit für Vermögende

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Der Bundesstaat São Paulo mit der gleichnamigen Stadt als Hauptstadt ist der brasilianische Staat mit den meisten Untersuchungsgefangenen in Brasilien. Es gibt 174.000 Gefangene, davon 57.700 in Untersuchungshaft ohne Gerichtsverfahren. Die Anzahl der Strafverteidiger, die als Pflichtverteidiger beauftragt werden können, ist im Hinblick auf diese große Anzahl von Gefangenen völlig unzureichend. Dies hat ein Bericht der Nationalen Gefängnisseelsorge ( Pastoral Carcerária Nacional ) und des “Instituts Erde, Arbeit und Bürger” (Instituto Terra, Trabalho e Cidadania) ergeben. Viele dieser Untersuchungshäftlinge befinden sich illegalerweise oder wegen Geringfügigkeiten in Haft. Der Bericht schildert den Fall eines Mannes, der beschuldigt wird, eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr im Wert von R$ 1,00 (ca. 0,30 Euro) im Wege einer “verbalen Drohung”, ohne Waffeneinsatz oder anderer Gegenstände, die die bedrohte Person hätte schädigen können, geraubt zu haben. Er war bisher unbe

Das staatliche rumänische Fernsehen ist pleite

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Das wird aber Ärger geben, kein “ Eurovision Song Contest ” im staatlichen rumänischen Fernsehen, der TVR ! Das droht zumindest den Rumänen, denn ihr Fernsehen ist pleite. Die staatliche Finanzaufsicht ANAF hat am Montag alle Konten von TVR gesperrt. Der Grund sind seit 2005 kumulierte Schulden gegenüber dem Staatshaushalt. Diese sollen sich nach Berechnungen von ANAF auf 308 Millionen Lei (ca 69 Millionen Euro) belaufen, TVR meint aber, dass es nur 272 Millionen (61 Millionen Euro) sind. Auf jeden Fall steht durch die Kontenblockierung TVR das Wasser bis zum Hals. Unter anderem sind auch die Gebühren für den heutigen Eurovision Song Contest (ESC) noch nicht an die Eurovision bezahlt worden. Da der Wettbewerb in Rumänien sehr beliebt ist, könnten die Fernsehkonsumenten sehr ungemütlich werden und den Politikern die Schuld geben. Die werden das natürlich dem Fernsehverantwortlichen in die Schuhe schieben. Deshalb ging Alexandru Lăzescu, der Präsident des öffentlichen rumänischen Fe

Kein Platz für Nuklear-Lobbyisten!

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Frankreich wählt demnächst ein neues Parlament. Ein Grund für die französische Anti-Atomkraftbewegung, auf die Bedeutung der Wahl für die zukünftige Energiepolitik des Landes hinzuweisen. Ein Mittel dazu ist, die Bevölkerung über zur Wahl anstehende Kandidaten zu informieren und zu zeigen, welche davon die heftigsten Befürworter der Atomenergie sind. Die Plattform “Sortir du Nucléaire” (Atomausstieg) beschreibt die Situation: “Der Ausstieg aus der Atomkraft wird von Tag zu Tag dringender und ist mehr denn je unverzichtbar in Frankreich. Dies im Hinblick auf die Unfallrisiken, die Anhäufung von radioaktivem Müll und die wachsenden Kosten der Atomkraftwerke. Einige unserer europäischen Nachbarn haben nicht gezögert, mit einer begrüßenswerten Wende im Energiebereich zu beginnen. Die nächste parlamentarische Versammlung ist aufgerufen an der Debatte über die Energiepolitik, die nächsten Herbst beginnen wird, teilzunehmen und über einer Gesetz zur Neuorientierung der Energiepolitik zu e

Pfeifen für die Unabhängigkeit bedroht Pokalendspiel in Spanien

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Kommenden Freitag wird in Madrid im Fußball das spanische Pokalfinale um “die Copa del Rey” ausgetragen. Bei den beiden Finalgegnern handelt es sich um die Mannschaften Athletic Bilbao und FC Barcelona. Dummerweise müssen damit eine baskische und ein katalanische Mannschaft ihr Endspiel im verhassten Madrid austragen. Ein guter Grund, die Stimmung in Madrid aus diesem Grund ein bisschen aufzumischen. Es gibt mehrere Vereinigungen, die sowohl für das Baskenland als auch für Katalonien eine eigene Nationalmannschaft fordern. Ihre Forderung wollen sie anlässlich des Endspiels in Madrid tatkräftig demonstrieren. Sie wollen das Spiel zu einem “sportlichen und fordernden Fest” machen. “Wir werden die Fußballanhänger auffordern, katalanische und baskische Fahnen mitzubringen und die Symbole ihrer Gruppen, um friedlich und demokratisch “das Recht zu verteidigen, dass die Auswahlmannschaften Kataloniens und des Baskenlandes und auch der anderer spanischer autonomen Regionen an international

Die päpstliche Queen und die geistige Verwirrung der Briten

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Nelson Jones machte vor kurzem in einem Kommentar im "New Statesman" auf einen interessanten Zustand des britischen Gottesbewusstseins aufmerksam. Für Briten scheint es unverständlich zu sein, dass man in Amerika ständig den Allmächtigen anruft, damit er Amerika segne (God Bless America). Des damaligen amerikanischen Präsidenten G.W. Bush treuester Pudel in Europa, der ehemalige britische Ministerpräsident Tony Blair, hatte in seinem Nachahmungseifer versucht, auch sein Land in die Gunst des Allmächtigen zu stellen und er rief zum Entsetzen seines Volkes die Worte "God  Bless Britain" aus. Im Land brach daraufhin das blanke Entsetzen aus. Nelson Jones schilderte des betretene Schweigen, das nach diesem Spruch herrschte: "Kommittees wurden einberufen, die politischen Helfer fühlten sich ungemütlich und guckten auf ihre Schuhspitzen, ein mürrischer Beamter erinnerte Blair in einem missbilligenden Ton daran, dass "dies nicht Amerika ist".

Rumänien sucht einen makellosen Erziehungsminister

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Die vom politischen Bündnis USL gebildete neue rumänische Regierung ist auf der Suche nach einem Erziehungsminister. Zwei Kandidaten scheiterten bereits wegen schwarzer Flecken auf der Weste. Die schwarzen Flecken sind uns aus der deutschen Politik bekannt, man könnte sie als das “Guttenberg-Syndrom” beschreiben. Die Kandidaten haben simpel und einfach bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten abgeschrieben oder bei ihrem Lebenslauf großzügig gemogelt. Die erste Kandidatin war Corina Dumitrescu. Sie ist Rektorin der christlichen Universität Dimitirie Cantemir in Bukarest und ist in Vertretung der Zivilgesellschaft Mitglied im obersten Rat der Richter. Vor ihrer Ernennung wurde rechtzeitig festgestellt, dass mehre Inkompatibilitäten vorlagen. Auf dem Gehaltszettel ihrer Universität standen nicht weniger als 13 Politiker. Des weiteren stürzten sich die rumänischen Medien auf das Studium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn und kamen zur Ansicht, dass sie über erhebliche Rechtschreibschwäc

Brasilianische Sklavenhalter sitzen im Parlament

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Im brasilianischen Parlament schmort seit 8 Jahren ein Gesetzentwurf zur Sklavenarbeit . Der Präsident der Parlamentarischen Untersuchungskommission zur Sklavenarbeit, Cláudio Puty, hat jetzt in einem Interview erklärt, dass die Repräsentanten der Agrarindustrie im Kongress die Umsetzung des Gesetzentwurfes verhindern. Er bezeichnet diese Gruppe als “moderne Sklavenhalter”. Diese Woche hatte Agrarier-Gruppe eine Abstimmung verhindert mit dem Argument, dass das brasilianische Gesetz nicht klarstellt, worum es sich bei der Sklavenarbeit handelt. Der Gesetzentwurf sieht die Möglichkeit vor, dass im Rahmen der Agrarreform Güter enteignet werden können, in denen Beschäftigte wie Sklaven gehalten werden. Die größten Sünder sind die Landbesitzer und einige Unternehmen im städtischen Bereich vor allem im Bauwesen oder im Textil-Sektor. Dort hat die Sklavenarbeit eine lange historische Tradition.  Die Parlamentarier, die gerne alles so weiterlaufen lassen wollen, wie es bisher war, klammern

Der stumme Schrei der Empörten geht durch Spanien

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Die Bewegung 15-M , auch die Bewegung der Empörten genannt, erwacht, nachdem sie vor einem Jahr ihren ersten Höhepunkt in Spanien hatte, zu neuem Leben. Gestern sind in den spanischen Städten zehntausende von Protestierenden, insbesondere Jugendliche auf die Straßen gegangen. Das Zentrum Spaniens, wo mit dem “Kilometer 0” Spaniens Entfernungen von der Hauptstadt gemessen werden, ist die “Puerta del Sol ”, das “Sonnentor” in Madrid. Hier sammelten sich im Laufe des gestrigen Abends die Protestierenden und bereits um 20 Uhr statt wie geplant 21 Uhr war der Platz komplett voll mit Menschen. Die Regierung hatte zuvor eine bedrohliche Haltung gegenüber den Protestierenden eingenommen, die Veranstaltung nur bis 22 Uhr genehmigt und danach mit Räumung gedroht. Aber was will man machen, wenn erkennbar eine große Menge des Volkes friedlich gegen eine Politik protestiert, die die Großen schont und den kleinen Leuten ungeheure Lasten aufbürdet? Um 22 Uhr setzten sich die Protestierenden am “S

Spanische Monarchie: Heiteres Elefanten jagen und betrügerisches Geschäftsgebaren

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König Juan Carlos sitzt zur Zeit in der Klemme. Sein Schwiegersohn Urdangarin steht im Skandal um Bestechung und Betrug in der Affäre Noos mit dem Rücken zur Wand. Sein Geschäftskompagnon Torres, der nach dem königlichen Drehbuch als Haupttäter herausgearbeitet werden sollte, spielt nicht mit. Und er hat einiges in der Hand, was das Königshaus zittern lässt. So legte er vor kurzem Mails an den König vor, aus denen hervorgeht, dass der König durchaus wusste, was sein Schwiegersohn so trieb. Nicht nur das, er unterstützte ihn auch dabei, öffentliche Gelder unter Umgehung der Gesetze einzusammeln. Da die Situation damit brenzelig wird und eine ganze Menge dabei auf dem Spiel steht, versucht man jetzt Torres wieder einzufangen. Angeblich steht eine Vereinbarung zwischen Urdangarin und Torres kurz vor dem Abschluss, in welchem beide ihre Schuld anerkennen und sich zum Ausgleich der von ihnen angerichteten Schäden 3,5 Millionen Euro an den Staat zahlen wollen. Der von ihnen verursach