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Es werden Posts vom Februar, 2010 angezeigt.

Katalanische Bräuche aus dem Mittelalter sorgen für Ärger

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Gemma Fruitós verkaufte ihre Eigentumswohnung in Sentmenat (Barcelona) und durfte zu ihrer Überraschung feststellen, dass ihre Wohnung mit einer Art Grundbuchschuld aus dem Mittelalter, in Spanien "derecho real de censo oder censo enfitéutico" genannt, belastet war. Diese bedeutete, dass Gemma der Familie des Grafen von Sentmenat 4% des Werts der Wohnung zahlen sollte. In ihrem Fall handelte es sich um 6.000 Euro. Zusätzlich sollte sie 400 Euro Gebühr an das Grundbuchamt zahlen, damit die Grundbuchschuld gelöscht werden kann. Der "censo enfitéutico" ist ein Begriff aus dem römischen Recht, der entsprechend modifiziert sich bis in das Mittelalter gehalten hat. Zu der Zeit war es normal, dass ein Feudalherr Grundstücke an die Bauern abgab, damit sie das Land bearbeiteten. Das schloss auch den Bau von Häusern ein. Der Bauer musste dafür eine jährliche Pension bezahlen, die auch in Naturalien bestehen konnten. Das ist in etwas vergleichbar mit unserem &qu

Ihre königliche Hoheit äussert sich lobend über Zürich

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Ihre königliche Hoheit Prinz Radu von Rumänien hat sich vor kurzem in Zürich aufgehalten. Seine Erkenntnisse über die Stadt gibt er in seinem Blog "Romania, Altfel" wieder. In Zürich hat er Kontakte zur wirtschaftlichen, universitären und politischen Kreisen gesucht, weil es wichtig wäre, in dieser Zeit der Wirtschaftskrise Beziehungen zu knüpfen, für neue Investitionen und wirtschaftliche Kooperationen zu werben. Prinz Radu klärt die Rumänen - ganz von oben herab wie es einer Hoheit gebührt - über Zürich auf: "Zürich ist eine beispielhafte Stadt durch seine wirtschaftliche, finanzielle und wissenschaftliche Macht. Sie ist auch, was wenige wissen, einen Kulturhauptstadt. Zürich ist im Laufe der Jahre zur prominentesten Stadt des Globus geworden, obwohl sie nur 380.000 Einwohner zählt. Zürich hat einen weltweiten Ruf im Bereich der Börse und als Zentrum von Finanzdienstleistungen. Die Stadt liegt an den Ufern der Limmat und des Sihl und ist mit einem öffentlic

Was kann Rumänien von Haiti lernen?

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Im hochgradig erdbebengefährdeten Rumänien südlich und östlich der Karpaten klappern nach den Ereignissen in Haiti wieder die Zähne. Man erinnert sich des schweren Erdbebens von 1977 und fragt sich, was man daraus gelernt hat. Haiti hat diese bange Frage wieder an die Oberfläche gespült. Die Zeitung Evenimentul Zilei zitiert in einem Artikel die amerikanischen Erdbebenexpertin Kathleen Tierney , die im Bezug auf Haiti für die Zukunft folgende Empfehlungen gab: "An Berghängen dürfen keine Häuser mehr gebaut werden wegen der Gefahr von Erdrutschen. Die Hauptstadt sollte neu aufgebaut werden, aber nach neuen Normen. In der Zwischenzeit müssen die Behörden ein Leistungsmanagement für Zeiten der Not vorsehen und die Gemeinschaft muss informiert werden, wie im Fall einer neuen Katastrophe vorgegangen werden soll. Es fehlt uns nicht an Informationen wie wir diese Katastrophen vermeiden können. Das was uns fehlt, ist eine Perspektive für die Zukunft und eine politische Init

Gammelfleisch in Sevilla

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In Sevilla wurden 3.200 Kilo verdorbenes Fleisch oder Fleisch ohne Stempel des Fleischbeschauers beschlagnahmt. Unter anderem handelte es sich um Schweinshaxen, Fasane, Ochsenschwänze und Spanferkel. Aufgeflogen ist der Handel, nachdem einen Patrouille des "Dienstes für Naturschutz" der Gemeinde Puebla del Rio einen Kühllastwagen überprüfte. Die Beamten stellten fest, dass bei einem Teil der Produkte die notwendigen sanitären Bescheinigungen und Stempel fehlten. Bei näherer Prüfung der Dokumente stellten sie fest, dass die Ware aus dem Grossmarkt von Sevilla ( Mercasevilla ) stammte. Deswegen wurde eine genauere Untersuchung durch Polizei und Veterinärdienst im Mercasevilla beschlossen. Bei der Untersuchung wurden 200 Schweinshaxen in schlechtem Zustand sowie weitere Produkte, insbesondere Schweinefleisch, auch Spanferkel, ohne Stempel gefunden. In Spanien ist das "Instituto Nacional del Consumo" (Nationales Institut für Konsum; INC) für die Überwachung

Haiti in Recife

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Erivaldo Braz dos Santos, 27, einer der vielen obdach- und mittellosen Menschen in Recife , lebt und schläft auf der Strasse. Der Kampf um das tägliche Essen beherrscht seinen Lebensrhytmus. Dabei steht er oft vor der Frage, ob bettelnd oder stehlend. Seine Strasse, in der er mit seiner Freundin lebt und schläft, liegt im Strandviertel von Recife. Wie er dieser Tage wieder einmal auf der Suche nach Essbaren war, erregte eine vom Militär errichtete Hütte am Strand sein Interesse. In der Hütte Säcke mit Lebensmittel und darüber eine grosse Überschrift, die er nicht lesen konnte. Den Betreibern der Hütte erklärte er, dass er Hunger habe und ob sie ihm nicht etwas zu essen geben könnten. Aber sie gaben ihm nichts. Auf dem Band über der Hütte stand "Spenden für Haiti". Einer der freiwilligen Helfer erklärte ihm das. "Es geht nicht um "unser" Haiti, sondern um das da Drüben", wurde er aufgeklärt. Und dass die Sammlung wirklich nur für Haiti wäre. I