Skandal in Sevilla: Streik während der Feria de Abril

Die Feria de Abril in Sevilla ist das Volksfest in Andalusien. Im Stadtteil "Los Remedios" werden Zelte (casetas) aufgebaut, aus denen Flamenco ertönt und wo der "Fino" (trockener Sherry) in Strömen fliesst. Ausländern ist der Zugang in der Regel verschlossen, da die casetas von Vereinen betrieben werden, die nur ihre eigene Mitglieder (Stammtische und Freunde - Tertulia y amigos) hinein lassen. Der Ausländer muss sich bei den politischen Parteien umsehen, die geben freien Zutritt zu ihren casetas. Oder er geht in die Calle del Infierno (Strasse der Hölle), wo die "atracciones", die Schausteller mit ihrem Vergnügungspark, zu finden sind.
http://www.sevillaclick.com/sevilla/009fiestas/009feriaabril.htm

Nun passiert Schreckliches: Die Arbeiter der städtischen Verkehrsbetriebe TUSSAM wagen es in dieser Zeit zu streiken! Das ist ja unmöglich, dieses Vergnügen so zu behindern!

Deshalb hat der Stadtrat für Arbeit, der Herr Antonio Fernandez, heute verlautbaren lassen, dass es nicht nur ein Recht auf Streik, sondern auch ein solches auf Mobilität gibt. Mit diesem Argument hat er die Verordnung eines umfassenden Notdienstes, der immerhin 50% der Normaldienstes umfasst, gerechtfertigt.

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